CSD-Teilnehmer im bunten Federboa-Kostüm mit lilafarbenem Schirm - vor der Frankfurter Skyline

Zum Christopher Street Day ist eine bunte Parade durch Frankfurt gezogen. Trotz Regenschauern gingen viele kostümierte Menschen für die Rechte der queeren Community auf die Straße.

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Christopher Street Day in Frankfurt

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Mit einer bunten Parade haben am Samstag Tausende Menschen in Frankfurt den Christopher Street Day (CSD) gefeiert. Die Veranstaltung unter dem Motto "Here & Queer" setzt sich für die Rechte und Gleichstellung der lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans-, intergeschlechtlichen und queeren (LGBTIQ) Community ein.

Die Polizei zählte rund 13.000 Teilnehmende, die Veranstalter sprachen von 15.000. Die Parade mit Route durch die Innenstadt endete am Nachmittag am Mainufer. Im gesamten Stadtgebiet kam es immer wieder kurzfristig zu Straßensperrungen, die am späten Nachmittag aufgehoben wurden.

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CSD in Frankfurt: Familie, Flamingo, Freiheit

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Der Demonstrationszug mit vielen Partywagen startete mittags nach einer Kundgebung auf dem Römerberg. Bereits am Morgen war auf dem Balkon des Römers die Regenbogenflagge gehisst worden. Im Anschluss an die Parade wurde vor allem an der Konstablerwache weitergefeiert – an Bühnen und Ständen von queeren Gruppen und Vereinen.

CSD in Frankfurt: Polizei berichtet von Angriff auf Streifenwagen

Die Polizei Frankfurt berichtete am Nachmittag von einem Zwischenfall: Ein Streifenwagen, mit dem die Polizei als Teil der Parade mitfuhr, sei von mehreren Demonstrierenden angegriffen worden.

Laut einem Polizeisprecher versuchten sie, die an dem Fahrzeug angebrachten Regenbogenflaggen abzureißen. Man habe den Wagen dann aus dem Zug entfernt. Auf die beiden Polizisten in dem Auto habe es keine Angriffe gegeben.

Bundesinnenminsterin und hessische SPD-Spitzenkandidatin bei der Landtagswahl, Nancy Faeser, verurteilte den Vorfall. "Diejenigen anzugreifen, die ein friedliches und sicheres Fest ermöglichen, ist absolut inakzeptabel", schrieb Faeser am Sonntag bei Twitter. Sie danke der Polizei für ihren Einsatz beim CSD.

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Die Polizei riet vor Beginn der Veranstaltung dazu, die Innenstadt weiträumig zu umfahren oder nach Möglichkeit auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. Im ÖPNV sollte es demnach vor allem im oberirdischen Bereich zu Einschränkungen und Fahrplanabweichungen kommen.

Finanzierung: Frankfurter CSD stand auf der Kippe

Der Frankfurter CSD ist die größte Veranstaltung der LGBTIQ-Community in Hessen und eine der größten bundesweit. Er hatte in diesem Jahr wegen gestiegener Kosten für Dienstleister zeitweilig auf der Kippe gestanden.

Wegen eines erfolgreichen Spendenaufrufs kann das Fest, das bereits am Donnerstag begonnen hat, wie geplant bis Sonntag stattfinden. Die Veranstalter erwarten nach eigenen Angaben rund 250.000 Menschen. Allein am Samstag hatten laut Polizei über den Tag verteilt etwa 48.000 Menschen teilgenommen.

Der Christopher Street Day erinnert an den ersten bekannt gewordenen Aufstand von Homosexuellen gegen Polizei-Willkür in der New Yorker Christopher Street am 28. Juni 1969. Im Gedenken an diesen Tag gehen seitdem Menschen auf der ganzen Welt auf die Straße.

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Als queer bezeichnen sich nicht-heterosexuelle Menschen beziehungsweise Menschen, die sich nicht mit dem traditionellen Rollenbild von Mann und Frau oder anderen gesellschaftlichen Normen rund um Geschlecht und Sexualität identifizieren. Mehr Informationen gibt's bei der Bundeszentrale für politische Bildung.

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