Baumängel in Marburg Feuerwehrhaus in der Ketzerbach vorübergehend gesperrt
Wegen einer Überprüfung der Statik war das Feuerwehrhaus in der Marburger Ketzerbach vorübergehend geschlossen worden. Nach wenigen Tagen gab es Entwarnung: Die Feuerwehr darf zurück.
Nachdem das Gebäude des Gesundheitsamts Marburg-Biedenkopf aus Sicherheitsgründen geschlossen worden war, wurde am vergangenen Freitag auch das Feuerwehrgerätehaus in der Ketzerbach in der Innenstadt aus Sicherheitsgründen gesperrt.
Bei einer Standard-Prüfung waren nach Angaben der Stadt Marburg mehrere Risse in tragenden Stützen bemerkt worden. Der hr hatte erst kürzlich über die mangelhafte Ausstattung zahlreicher Feuerwehrhäuser in Hessen berichtet - speziell in Landkreisen mit ländlicher Prägung.
Entwarnung: Doch nicht einsturzgefährdet
Am Mittwoch gab die Stadt Entwarnung: "Das Feuerwehrhaus in der Ketzerbach ist nicht einsturzgefährdet und ab sofort wieder vollständig nutzbar."
Die Kameradinnen und Kameraden könnten ihre Spinde wieder einräumen und das technische Gerät zurückbringen. "Auch ihre Fahrzeuge sind schon wieder von der Hauptfeuerwache zurück im gewohnten Feuerwehrhaus."
Risse nur in Ummantelung
Wie die Stadt weiter berichtete, ergaben die Untersuchungen, dass die tragende Stütze noch intakt ist. "Risse gab es lediglich in der Ummantelung aus Beton - und die ist nicht maßgeblich für die Tragfähigkeit des Gebäudes."
Sie schütze lediglich die Stahlstützen. Der Statiker erarbeite nun ein Sanierungskonzept. Das Gebäude wurde 1911 errichtet und steht unter Denkmalschutz.
Gesundheitsamt tagelang geschlossen
Ebenfalls am Freitag vergangener Woche war in Marburg das Gesundheitsamt des Landkreises wegen möglicher Mängel geschlossen worden, nachdem ein Baustatiker Alarm geschlagen hatte. Dieser äußerte Zweifel an der Tragfähigkeit einzelner Bauteile.
Bereits vereinbarte Termine wurden verlegt, die 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wichen in andere Büros des Landkreises oder ins Homeoffice aus. Die Statik-Sorgen bestätigten sich aber nicht, wie der Landkreis am Mittwoch mitteilte. Wie das Feuerwehrhaus wurde auch das Gesundheitsamt freigegeben.
Stadt und Kreis überprüften zufällig ihre Gebäude am gleichen Tag
Dass zwei Gebäude in Marburg an einem Tag wegen Baumängeln gesperrt wurden, sei Zufall, wie Hendrik Schmidt vom städtischen Hochbauamt betonte. Sowohl Kreis als auch Stadt überprüfen demnach zweimal jährlich ihre Liegenschaften. Dass diese Termine am selben Tag stattfanden, sei nicht absichtlich geschehen.
Es sei zudem kein Zeichen dafür, dass sich die Marburger Gebäude grundsätzlich in marodem Zustand befänden, so Schmidt. "Das kann mal auftreten."
