Prozess in Fulda wegen mehrfacher Vergewaltigung
In einem Prozess am Landgericht Fulda müssen sich seit Montag vier Männer wegen Vergewaltigung einer Frau verantworten.
Den vier Männern im Alter zwischen 30 und 50 Jahren wird zur Last gelegt, am 13. und 14. Oktober 2019 in Fulda eine unter Drogen stehende Frau in unterschiedlichen personellen Konstellationen sexuell misshandelt zu haben. Zwei Taten sollen in Autos auf Parkplätzen stattgefunden haben, die dritte Tat in der Wohnung von einem der Angeklagten.
Die Staatsanwaltschaft wirft den Männern vor, dass sie den Zustand der Frau ausgenutzt hätten. Das Opfer sei psychisch und körperlich eingeschränkt gewesen und habe sich nicht wehren können.
"Langwierige Ermittlungen"
Die Anwälte der Angeklagten forderten, die Glaubwürdigkeit der mutmaßlich Geschädigten zu untersuchen und beantragten ein Gutachten - das Gericht lehnte ab. Die Verteidiger bezweifelten mit Blick auf die Vernehmungen der Frau bei der Polizei und bei einem psychiatrischen Gutachter, dass die Frau glaubwürdig sei. Ihr Geisteszustand sei wegen Drogen und Persönlichkeitsstörungen beeinträchtigt. Zudem habe sie Wahnvorstellungen, Gedächtnis- und Wahrnehmungsstörungen und sage schlichtweg die Unwahrheit.
Die heute 32-Jährige hatte die mutmaßlichen Vergewaltigung wenige Tage danach angezeigt. Anklage wurde im Jahr 2023 erhoben. Wegen "langwieriger Ermittlungen" in dem Fall habe nun erst der Prozess beginnen können, sagte die Staatsanwältin.
Der Prozess wird am Donnerstag fortgesetzt. Womöglich kommt es dann zu einem Deal, um das Verfahren abzukürzen: Bewährungsstrafen für drei der vier Angeklagten, wenn sie Geständnisse abliefern. Gegen den übrigen Angeklagten könnte das Verfahren abgetrennt werden.