Tornado in Steinau Gewitter und Sturmböen richten Schäden in Hessen an
Bäume stürzten um, Dächer flogen davon - und über Steinau an der Straße zog ein Tornado: Heftige Unwetter haben am Mittwoch Hessen getroffen. Am Feiertag wird es ruhiger, das Wochenende bringt Hitze und neue Gewittergefahr.
Heftige Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen haben am Mittwoch vielerorts in Hessen Spuren hinterlassen. Besonders im Main-Kinzig-Kreis sorgte ein Wetterphänomen für Aufsehen: In Steinau wurde offenbar ein Tornado beobachtet.
Tornado in Steinau
Ein Video, das die Sturmjäger-Gruppe "Unwetterfreaks" am Mittwochnachmittag auf der Plattform X veröffentlichte, zeigt eine rotierende Wolkenbasis, aus der sich eine trichterförmige Wolke zum Boden senkt. Laut hr-Meteorologe Tim Gotsch ist auf den Aufnahmen tatsächlich die Entstehung eines Tornados zu erkennen. "Bei Bodenkontakt der Trichterwolke spricht man von einem Tornado. Dies scheint in dem Video der Fall zu sein an dem hinteren Waldstück."
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Nach Angaben des Meteorologen herrschten am Mittwoch die passenden Bedingungen für die Bildung eines Tornados: "Wir hatten gestern eine Windscherung, also eine Richtungs- und Geschwindigkeitsänderung des Windes mit der Höhe. Unter bestimmten Bedingungen können dann in Verbindung mit Schauern und Gewittern Trichterwolken und auch Tornados entstehen."
Über Schäden bei dem Tornado bist nichts bekannt. In Deutschland werden laut Gotsch jährlich etwa 50 Tornados registriert.
Unfälle und umgestürzte Bäume
Nach Angaben der Polizei und örtlicher Feuerwehren gab es am Mittwoch zahlreiche wetterbedingte Unfälle, umgestürzte Bäume und beschädigte Dächer. Verletzt wurde nach derzeitigem Kenntnisstand offenbar niemand.
Wohnwagen zerstört, Dächer abgedeckt
In Biebergemünd (Main-Kinzig) zählte die Feuerwehr 19 Einsatzstellen. Heftiger Wind habe dort eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. An rund 16 Gebäuden wurden Ziegeln von den Dächern geweht, das halbe Dach einer Scheune riss der Sturm ab. Auf der B276 blockierte ein umgestürzter Baum die Straße.
Auch in Hessisch Lichtenau (Werra-Meißner) waren mehrere Häuser betroffen. Dächer wurden beschädigt, auf dem Kreuzrasen wurde ein Wohnwagen komplett zerstört, etwa zehn Bäume stürzten um. Der Frau-Holle-Park wurde vom Bauhof vorsorglich gesperrt.
Feuerwehr spricht von Windhose
"Insgesamt keine Großlage, aber eine besondere Unwetterlage", sagte der Hessisch Lichtenauer Stadtbrandinspektor Steffen Rödel, der elf Einsatzstellen zählte, dem hr. Ein weiterer Feuerwehrsprecher berichtete sogar von einer Windhose, die durch den Ort gefegt und unter anderem das Wohnmobil durch die Luft gewirbelt habe.
In Herborn (Lahn-Dill) fiel ein Baugerüst um - auch hier blieb es bei Sachschaden. In Südhessen meldete die Polizei vor allem rund um Lampertheim und Viernheim starke Regenfälle, über größere Schäden wurde nichts bekannt.
Etwas entspannter geht am langen Wochenende zunächst weiter: Am Feiertag bleibt es ruhig und trocken mit bis zu 22 Grad. Dann klettern die Temperaturen nach oben.
Sommer, Sonne und Schwüle
Am Freitag darf die Badehose ausgepackt werden, die Sonne scheint mit Temperaturen bis zu 28 Grad. Am Samstag wird es dann sogar noch wärmer mit bis zu 30 Grad.
Wetterfühlige dürften dann allerdings weniger Freude haben, es ist schwül und kann auch wieder gewittern. Besonders am Sonntag sind erneut kräftigere Unwetter möglich.