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Senior bekommt Kokain-Paket zugeschickt

Sichergestelltes Kokain wird beim Hamburger Zoll präsentiert. (dpa)

Ein Rentner in Hünfelden erhält ein Paket. Als er es öffnet, entdeckt er ein "komisches Pulver". Ein Schnelltest auf der Polizeiwache bestätigt: Es ist Kokain. Die Polizei kennt die Masche.

Ein 86-Jähriger aus Hünfelden (Limburg-Weilburg) hat am Montag ein Paket voller Kokain erhalten, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Das Paket sei von einem Zusteller ausgeliefert worden - darauf habe sich keine Absenderadresse befunden.

Der Rentner nahm das Paket den Angaben zufolge dennoch an, öffnete es und habe sich über das "komische Pulver" gewundert, wie ihn die Polizei zitiert. Der Senior verständigte die Polizei.

Kokain im Wert von 7.000 Euro

Die Beamten bestätigten seinen Verdacht: Ein Schnelltest auf der Polizeiwache habe auf Kokain angeschlagen - über 90 Gramm der Droge im Wert von ungefähr 7.000 Euro. Die Kriminalpolizei kassierte das Rauschgift ein und nahm Ermittlungen auf. Den Rentner - obwohl kurze Zeit im Besitz von Kokain - erwarte keine Strafe, versicherte die Polizei.

Masche: Pakete verschicken und dann abfangen

Ob und wie der Absender überhaupt ermittelt werden kann, ist fraglich. Fingerabdrücke an dem Paket könnten schwer nachweisbar sein, vor allem weil es während des Versands durch viele Hände gegangen sei, sagte ein Polizeisprecher.

Man versuche nun mit Fingerabdrücken direkt am Kokain-Päckchen neue Erkenntnisse zu gewinnen und das Paket zurückzuverfolgen. Dennoch sei dies "sehr schwierig".

Oft nutzten Drogendealer Mehrfamilienhäuser als Paketablage-Stationen, sagte der Polizeisprecher. Es werde ein Name benutzt, der mit der Lieferung nichts zu tun habe, dorthin werde die Sendung dann geliefert. Danach müsse das Paket von Komplizen nur aus dem Briefkasten gefischt oder anders abgefangen werden.

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