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Jagd auf Nutrias nimmt zu

Eine Nutria frisst Wasserpflanzen.

Die Jäger in Hessen erlegen immer mehr Nutrias. Die Biber-ähnlichen Tiere aus Südamerika breiten sich laut Jagdverband seit Jahren aus und richten durch ihre Grabtätigkeit Schäden an.

Seit der Aufnahme der Nutria ins Jagdrecht im Jahr 1997 nähme die Zahl der erlegten Tiere Jahr für Jahr zu, teilte der Landesjagdverband in Bad Nauheim mit. Nur in den besonders schneereichen Wintern 2010 bis 2013 sei die Zahl rückläufig gewesen.

"Die Nutria fühlt sich in Hessen durchaus wohl und breitet sich langsam aber kontinuierlich aus", erläuterte ein Sprecher. Demnach wurden im Jagdjahr 2022/2023 in Hessen 1.834 Nutrias erlegt, davon wurden 1.258 geschossen und 512 mit Fallen gejagt. Die übrigen Tiere zählen etwa als Unfallopfer zum sogenannten "Fallwild".

Jagdverband: "Nutria richten Schäden an"

Verglichen mit Niedersachsen mit einer Gesamtstrecke von etwa 40.000 Tieren seien die Zahlen hierzulande noch eher gering, ergänzte der Jagdverband. Die meisten Tiere seien in südlicheren Landkreisen erlegt worden. In den nördlichen Landkreisen sei die Nutria noch relativ selten anzutreffen.

Die aus Südamerika stammenden Biber-ähnlichen Tiere "können durch ihre Grabtätigkeit Schäden an Uferböschungen und Deichen anrichten", sagte ein Sprecher. Jägerinnen und Jägern aus dem Kreis Bergstraße berichteten, dass es Schäden gegeben und die Wasserbehörde um Unterstützung gebeten hätte. Die Tiere wurden wegen ihres Pelzes nach Europa eingeführt.

Schonzeit von 29. Februar bis zum 31. August

Der Verzehr von Nutria-Fleisch werde immer beliebter, teilte der Jagdverband mit. Die Tiere seien sehr schmackhaft. Das Fell werde zur Herstellung von Kleidung aufbereitet. In Hessen haben Nutrias den Angaben zufolge eine Schonzeit vom 29. Februar bis zum 31. August. Außerdem ist es verboten, Elterntiere während der Aufzucht der Jungen zu erlegen.

Von Laien werden die Nager oft mit dem größeren Biber verwechselt. Anders als Biber haben Nutrias keinen abgeflachten, sondern einen runden Schwanz. Sie werden bei einem Körpergewicht von knapp zehn Kilogramm bis zu 70 Zentimeter lang, hinzu kommt eine Schwanzlänge von ungefähr 45 Zentimetern.

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