"Kein Lausbubenstreich" Im Main-Kinzig-Kreis verschwinden immer mehr Verkehrsschilder

Im Main-Kinzig-Kreis treiben seit einiger Zeit Diebe von Verkehrsschildern ihr Unwesen. Was vielleicht als harmloser Streich beginnt, hat laut Straßenbehörde ernste Konsequenzen für den Verkehr und verursacht hohe Kosten.

Entwendetes Ortseingangsschild zwischen Gelnhausen und Linsengericht in der Zwischenmontage.
Entwendetes Ortseingangsschild zwischen Gelnhausen und Linsengericht in der Zwischenmontage. Ein "Tempo 50" -Schild ist provisorisch angebracht, um die Fahrer auf die Geschwindkeitsbeschränkung aufmerksam zu machen. Bild © Hessen Mobil
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Gefährlich und teuer: Im Main-Kinzig-Kreis häufen sich die Diebstähle von Verkehrsschildern und Ortstafeln, besonders im Raum Gelnhausen und Linsengericht.

"Allein in Wächtersbach sind in den vergangenen Wochen drei Ortstafeln entwendet worden - sonst ist das meist die Bilanz für das gesamte Jahr", sagte Denis Bellof vom zuständigen Landesbetrieb Hessen Mobil dem hr. In der Regel würden die Verkehrsschilder nachts oder in Zeiten geringen Verkehrs durch Diebe abmontiert oder abgeschraubt.

Gefahr im Straßenverkehr und hohe Kosten

Was einige vielleicht als "Lausbubenstreich" abtun würden, habe jedoch gefährliche Auswirkungen auf den Straßenverkehr. Die gestohlenen Schilder würden Verkehrsteilnehmende ablenken und irritieren, was die Sicherheit auf den Straßen deutlich beeinträchtige. Der Polizei seien bisher keine Unfälle bekannt, die auf ein gestohlenes Schild zurückgehen, sagte ein Sprecher dem hr.

Die Auswirkungen beschränken sich demnach aber nicht nur potenziell auf die Verkehrssicherheit, sondern treffen auch die Bürgerinnen und Bürger finanziell. Wenn Ortseingangsschilder gestohlen werden, müssen nicht nur neue Schilder beschafft, sondern auch montiert werden.

Die Kosten für Letzteres seien in der Regel sogar höher. "Die Montagekosten steigen proportional zur Entfernung der Örtlichkeit von der zuständigen Straßenmeisterei. Am Ende landet man insgesamt bei Kosten um 500 Euro, erklärt Bellof. "Die Gesellschaft trägt somit die unnötigen Kosten, die durch solch unverantwortliches Verhalten verursacht werden."

Hessen Mobil zieht Konsequenzen

Um der Entwicklung entgegenzuwirken, zieht Hessen Mobil Konsequenzen. "Es wird Strafanzeige gestellt. Zudem werden beispielsweise durch Pressemitteilungen Versuche unternommen, die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren und über die Tragweite der Tat aufzuklären", so Bellof.

Damit einher gehe ein Appell an die Bevölkerung, Beobachtungen an Hessen Mobil oder der Polizei weiterzugeben, damit die Täter gefasst würden. Die Motive der Täter seien der Verwaltungsbehörde bislang unklar.

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Sendung: hr4, 28.07.2023, 17.30 Uhr

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Quelle: hessenschau.de/Emal Atif