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Der trockene Sommer ist erst mal vorbei

Regenschauer im Sommer

Nach einer trockenen ersten Juli-Hälfte ist der Sommer in Hessen seit Tagen kühl, grau und nass. Woran das liegt und warum es sich gerade jetzt lohnt, ins Freibad zu gehen.

Grauer Himmel, kühles und nasses Wetter. Die Rede ist nicht vom Herbst, sondern von der ersten Sommerferienwoche in Hessen. Mitten im Hochsommer hat sich das Freibadwetter verabschiedet. Der Westwind bringt immer wieder neue Tiefs vom Atlantik nach Hessen und damit feuchte Luft mit Schauern und Gewittern, wie hr-Meteorologe Mark Eisenmann erklärt.

"Das ist der Grund für das wechselhafte Wetter, das uns auch in den nächsten Tagen noch begleiten wird", so Eisenmann. Beständige, sonnige Sommerlage sei erst mal nicht in Sicht.

Am Donnerstag regnete es in weiten Teilen des Landes andauernd und teils kräftig. In Battenberg (Eder) im Kreis Waldeck-Frankenberg fielen allein bis zum frühen Nachmittag 17 Liter pro Quadratmeter. Der gesamte Juli ist vor allem in Waldems (Rheingau-Taunus) nass ausgefallen mit 72 Litern pro Quadratmeter, am Feldberg im Taunus waren es bislang 71 und Philippstal (Hersfeld-Rotenburg) 70 Liter .

Wie untypisch ist das Wetter?

Ein wechselhafter Sommerabschnitt sei an sich nicht ungewöhnlich, sagt Eisenmann, auch wenn es in den vergangenen Jahren anders war. "Die erste Monatshälfte in Hessen war deutlich zu trocken. Jetzt haben wir einen Wetterabschnitt, der mal kühler und feuchter ist als im langjährigen Schnitt."

Nach den trockenen Tagen komme der Regen besonders der Natur entgegen. "Jeder Tropfen für die Natur ist gerade willkommen. Bislang haben wir in diesem Sommer das Regen-Soll in Hessen noch lange nicht erreicht", so Eisenmann. Weitere Niederschläge deuteten sich allerdings an, wodurch das Defizit vielleicht aufgefüllt werden könne.

Landwirt: "Den Regen genießen wir"

"Den Regen genießen wir", sagt Landwirt Carsten Fischer vom Erlenhof bei Fulda. Mais und Zuckerrüben könnten noch mal richtig wachsen, auch wenn die Getreideernte erst einmal unterbrochen sei.

Auch viele Imker können sich freuen. Zwar erschwert der Regen ihnen derzeit wichtige Sommerarbeiten, andererseits schlüpfen in den kommenden Wochen die Winterbienen, die entscheidend sind, ob ein Volk bis zum kommenden Frühjahr überlebt. Und die brauchen viel süßen, zuckrigen Nektar. "Wenn es regnet, haben Pflanzen einen höheren Feuchtigkeitsgehalt und somit einen höheren Nektarfluss", erklärt Imker Thomas Heil aus Neuhof bei Fulda.

In den Freibädern ist derzeit weniger los, dabei sind Bedingungen dort alles andere als schlecht. Das Wasser ist in der Regel wärmer als die Luft. "Es ist im Moment immer ein Erlebnis, wenn man draußen vom Kalten ins warme Wasser kommt und es sich wie eine Badewanne anfühlt", sagt Bademeister Florian Stowasser aus dem Freibad Wächtersbach (Main-Kinzig).

"Sommer nicht abhaken"

Die Tiefs sind auch in den kommenden Tagen weiterhin über Nordeuropa unterwegs. Es bleibe also auch in Hessen mäßig warm, dazu gebe es immer wieder Schauer und Gewitter. Das wechselhafte Wetter bedeute aber nicht, dass der restliche Sommer abgehakt sei, heißt es aus hr-Wetterredaktion.

Am Freitag regnet es vierlerorts zeitweise weiter - teils schauerartig oder gewittrig. Die Temperaturen steigen auf 19 bis 25 Grad. Am Samstag werde es weiterhin wechselhaft mit einer Mischung aus Sonne und teilweise dichten Wolken, so die Meteorologen. Dazu Schauer und Gewitter, die kräftig sein können. Erwartet werden Höchstwerte von 20 bis 26 Grad.

Auch am Sonntag wird ein Wechsel aus Sonne und Wolken erwartet, aber mit nur einzelnen Schauern - Höchstwerte bei 19 bis 25 Grad. Die kommende Woche beginne am Montag dann wieder kühler mit dichten Wolken und zum Teil kräftigem Regen. 

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