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Cold Case aus Idstein neu aufgerollt

Collage mit zwei Fotos: links ein Portrait eines 13-Jährigen und rechts ein S/W-Foto eines Kadetts. Beide in einer 1980er-Jahre-Ästhetik,  angeordnet leicht schräg auf blauem Hintergund mit hellerem Bereich in der Mitte.

In einem Straßengraben bei Idstein wird ein 13-Jähriger erstochen aufgefunden: Das war 1984 - und der Mord ist bis heute ungeklärt. Jetzt erhoffen sich die Ermittler mit einem Öffentlichkeitsaufruf neue Hinweise.

Wer hat den 13-jährigen Markus Marker getötet - und warum? Diese Fragen beschäftigen die Kriminalpolizei Wiesbaden seit fast 40 Jahren. Mit einem Fahndungsaufruf wenden sich Kripo und Staatsanwaltschaft jetzt an die Öffentlichkeit und hoffen auf neue Hinweise in dem hessischen Cold Case.

"Wir wollen bei so einem Fall nicht locker lassen", hat Polizeihauptkommissar David Ausbüttel vom Polizeipräsidium Westhessen dem hr gesagt. "Da ist ein Junge gestorben und Mord verjährt nicht."

Opel Kadett als mögliches Täterauto

Am frühen Abend des 5. Juli 1984 war Markus Marker an einer Kreisstraße bei Idstein-Ehrenbach (Rheingau-Taunus) tot im Graben gefunden worden. Laut Polizei wurde der Junge mit mehreren Messerstichen getötet. Im Idsteiner Jugendheim Kalmenhof, wo er lebte, hatte ihn offenbar Heimweh geplagt.

"Markus Marker galt als Tramper", sagt Ausbüttel. "Das heißt, er ist immer mal wieder zu seiner Familie nach Wiesbaden gefahren – und vielleicht auch genau an diesem Tag."

Cold Case neu aufgerollt

Zeugen hatten am Tatort damals einen Opel Kadett beobachtet, der schnell davon fuhr. Doch die Suche nach dem Auto und nach dem Täter blieb ohne Erfolg. Heute sind die damaligen Ermittler alle in Rente.

"Irgendwann mussten die Kolleginnen und Kollegen den Fall erstmal beiseite legen", erklärt Ausbüttel, "weil man aufgrund der technischen Mittel und der Hinweise nicht mehr voran gekommen ist." Doch Cold Cases wie dieser würden immer wieder neu bewertet, etwa, wenn es technische Neuerungen gibt - oder die Hoffnung auf neue Hinweise.

Polizei verteilt über 4.000 Flyer in Idstein

Mit zwei Aktionen wollen die Ermittler nun die Öffentlichkeit ins Boot holen, um den Mordfall Markus Marker neu aufzurollen: Am Mittwoch hat die Polizei rund um Idstein 100 Fahndungsplakate aufgehängt und 4.500 Flyer in den Idsteiner Ortsteilen verteilt. Am Tatort sollen Banner die Menschen an den Fall erinnern.

Zudem setzen die Beamten auf einen Fernsehaufruf. Am 17. April um 20.15 Uhr soll der Fall aus Idstein in der Sendung "Aktenzeichen XY" (ZDF) ausgestrahlt werden. Die Hauptermittlerin soll ihn dort vorstellen.

Hoffnung auf neue Hinweise

"Wir setzen darauf, die breite Masse zu erreichen", sagt David Ausbüttel - damit die Menschen nach all den Jahren noch einmal über den Fall nachdenken: "Sodass man sich vielleicht doch Dinge in Erinnerung ruft, die man damals womöglich als banal abgetan hat, und sich jetzt an uns wendet."

Die Ermittler erhoffen sich dadurch Hinweise von Zeugen, die etwas über den Täter, den Opel Kadett oder das Umfeld des Opfers wissen. Für Hinweise, die zur Ermittlung des Täters führen, hat die Polizei eine Belohnung von 5.000 Euro ausgesetzt.

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