Ein Polizist mit einem Foto des gesuchten Ali B.

Der Prozess gegen den mutmaßlichen Mörder der 14-jährigen Schülerin Susanna soll im Frühjahr eröffnet werden. Insgesamt erhebt die Staatsanwaltschaft Wiesbaden drei Anklagen gegen Ali B.

Der mutmaßliche Mörder der getöteten Schülerin Susanna muss sich ab dem Frühjahr 2019 vor Gericht verantworten, wie der Wiesbadener Kurier am Samstag (24.11.18) berichtete. Die Staatsanwaltschaft Wiesbaden habe gegen Ali B. drei Anklagen erhoben. Justizkreise bestätigten dem hr die Information.

Dem Tatverdächtigen wird demnach Mord und Vergewaltigung von Susanna vorgeworfen. Der 21-Jährige hatte in einer Vernehmung zugegeben, Susanna umgebracht zu haben. Die Leiche der Schülerin aus Mainz war Anfang Juni in Wiesbaden gefunden worden. Eine Vergewaltigung der 14-Jährigen bestritt Ali B. dabei genauso wie die Vergewaltigung eines elfjährigen Mädchens. Für den Fall der Elfjährigen soll sich Ali B. in einem weiteren Prozess verantworten.

Auch ein Raub wird verhandelt

Eine weitere Anklage erfolgt nach Angaben des Wiesbadener Kuriers wegen Raub, Bedrohung und gefährlicher Körperverletzung. Dabei geht es um einen Raubüberfall in Wiesbaden auf einen jungen Mann im April dieses Jahres, an dem Ali B. beteiligt gewesen sein soll.

Der Fall Ali B. hatte im Sommer bundesweit für großes Aufsehen gesorgt. Wenige Tage nach dem Tod von Susanna, die nach den bisherigen Ermittlungen am Abend ihres Verschwindens am 22. Mai oder in der folgenden Nacht umgebracht wurde, war Ali B. aus einer Wiesbadener Flüchtlingsunterkunft zusammen mit seinen Eltern und Geschwistern in den Nordirak ausgereist. Die kurdischen Sicherheitsbehörden nahmen ihn danach jedoch im Nordirak fest und übergaben ihn der Bundespolizei, die ihn zurück nach Hessen brachte. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt ermittelt mittlerweile jedoch gegen Bundespolizei-Chef Dieter Romann in dem Fall wegen des Verdachts der Freiheitsberaubung.

Sendung: hr-iNFO, 24.11.2018, 14:30 Uhr