Autos auf dunkler und glatter Straße

Weil die Lokführer streiken, fahren am Freitag viele Hessen mit dem Auto. Doch die Straßen sind vielerorts glatt. Es kommt zu Unfällen, auch der Nahverkehr ist beeinträchtigt.

Videobeitrag

Video

Große Glättegefahr auf Hessens Straßen

wetter
Ende des Videobeitrags

Es ist wohl ein klassischer Fall von schlechtem Timing. Während die Lokführer im Tarifstreit streiken und die Züge weitestgehend im Depot bleiben, droht auf Hessens Straßen an diesem Freitag doppeltes Ungemach: Denn zusätzlich zum erwartbar starken Pkw-Pendelverkehr sind die Straßen - wie angekündigt - vielerorts spiegelglatt.

In den frühen Morgenstunden kam es bereits zu mehreren Unfällen, etwa auf der A45 zwischen Wetzlarer Kreuz und Ehringhausen sowie zwischen Herborn-West und Dillenburg. Auf der schneebedeckten B54 stand zwischen Taunusstein und Wiesbaden ein Lastwagen quer.

Fahrten vermeiden - wenn möglich

Am Nachmittag hieß es beim Polizeipräsidium Mittelhessen, im Lahn-Dill-Kreis sei es zu einigen Unfällen auf glatten Straßen gekommen, die jedoch zumeist glimpflich verliefen. Auch ein Sprecher des Polizeipräsidiums Wiesbaden sprach von kleineren Unfällen, die lediglich Sachschäden zur Folge gehabt hätten. Einige Fahrzeuge seien trotz der winterlichen Witterung weiter mit Sommerreifen unterwegs, sagte ein Sprecher.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) empfahl nicht notwendige Aufenthalte im Freien und Fahrten zu vermeiden, das Verhalten im Straßenverkehr anzupassen sowie Verzögerungen und Behinderungen einzuplanen.

Busverkehr beeinträchtigt

In den Kreisen Hochtaunus, Rheingau-Taunus und Main-Taunus sowie in Wiesbaden und dem Kreis Marburg-Biedenkopf bringt die Glätte den Busverkehr ordentlich durcheinander.

Auf etlichen Linien gerade im Rheingau-Taunus-Kreis meldet der RMV hohe Verspätungen und auch Ausfälle. Im Kreis Gießen ist der Busverkehr bis in den Vormittag hinein sogar komplett eingestellt.

In Braunfels (Lahn-Dill) fällt aufgrund der Wetterbedingungen der Unterricht an der Carl-Kellner-Gesamtschule aus. Es soll eine Notbetreuung geben.

Laut Wetterbericht hält die Lage vor allem in der ersten Tageshälfte an - eine "kritische Situation", wie hr-Meteorologe Tim Staeger sagt.

Schnee, Regen und gefrierender Regen

Seit den frühen Morgenstunden ziehen von Westen her niederschlagsträchtige Wolken übers Land. In Hessen zog das als Erstes im Westen, in der Mitte und im Rhein-Main-Gebiet Konsequenzen nach sich: in den höheren Lagen in Form von Schnee, in den Niederungen mittels Schneeregen und Regen. Teilweise auch mit gefrierendem Regen, wie Staeger ankündigte.

Aufpassen sollten Auto- und Radfahrer ohnehin überall, in den höheren Lagen könnte es demnach besonders gefährlich werden.

Externer Inhalt Ende des externen Inhalts

Die Niederschläge verlagern sich im Laufe der Morgenstunden in den Norden des Landes. So schnell die Glättegefahr kam, so zeitig dürfte sie mit den nach Osten abwandernden Wolken auch wieder vorüberziehen. Dank steigender Temperaturen im Laufe des Freitags ist weitestgehend Entwarnung angesagt. "In Südhessen", so Staeger, "gibt es schon am späten Vormittag Entspannung. Richtung Norden könnte es bis zum Nachmittag dauern."

Temperaturen steigen ab Freitagnachmittag

Die Höchstwerte steigen am Freitag bis zum Abend auf 0 Grad in der Rhön und bis zu 5 Grad im Hessischen Ried. Am Samstag wird es noch milder. Dann klettert die Temperaturen auf 4 bis 8 Grad. Regnen kann es aber auch dann.

Auch am zweiten Adventssonntag sollten Spaziergänger für alle Eventualitäten gewappnet sein: Angesagt ist ein Mix aus vielen Wolken, etwas Sonne und einzelnen Schauern. Dazu weht ein lebhafter Wind bei Höchstwerten von 6 bis 11 Grad.

Die Glättegefahr ist damit auf absehbare Zeit gebannt. Auch Nachtfrost sei dann erst mal kein Thema mehr, sagt Staeger - zumindest auf absehbare Zeit weit in der kommenden Woche.

Weitere Informationen Ende der weiteren Informationen