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Razzia gegen Clan-Angehörige

Ein mit Handschellen gefesselter Mann und ein Polizist.

Zwei Männer und eine Frau sind bei Wohnungsdurchsuchungen in Offenbach und in Mühlheim am Main festgenommen worden. Sie gehören zu einem Familienclan, der die Ermittlungsbehörden schon seit fünf Jahren beschäftigt.

In Offenbach und im benachbarten Mühlheim am Main sind am Mittwoch zwei Wohnungen und Geschäftsräume durchsucht worden. Drei Personen, gegen die Haftbefehle vorlagen, wurden festgenommen, wie die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt mitteilte.

Die Festgenommenen werden demnach einem großen Familienverbund zugerechnet, der die Ermittlungsbehörden schon seit Jahren beschäftigt.

Mit Pick-up-Truck gerammt

Ein Beschuldigter, der bei der Razzia festgenommen wurde, soll Anfang Mai in Mühlheim am Main das Auto eines anderen Angehörigen der Gruppe mehrfach mit einem Pick-up-Truck gerammt und den Betroffenen dabei verletzt haben.

Nach Angaben der Ermittler raste der 22-Jährige dann auf der Flucht mitten am Tag durch die Stadt, ignorierte rote Ampeln und gefährdete Passanten. Die 9,6 Kilometer lange Fahrstrecke, die überwiegend innerhalb des Stadtgebiets lag, soll der Beschuldigte innerhalb von sechs Minuten zurückgelegt haben.

Mann soll sich als Pflegefall ausgegeben haben

Festgenommen wurde außerdem eine 43-Jährige und ein 46-Jähriger aus Mühlheim am Main. Das Paar soll die Pflegebedürftigkeit des Mannes vorgetäuscht und so Pflegegeld erschlichen haben. Ihnen wird vollendeter banden- und gewerbsmäßiger Betrug zum Nachteil einer Krankenkasse in vier Fällen vorgeworfen.

Die 43-Jährige wird zudem verdächtigt, gemeinsam mit weiteren fünf Angehörigen im Alter zwischen 22 und 70 Jahren mit hochwertigen Autos gehandelt und die Umsatzsteuer aus dem Verkauf der Fahrzeuge hinterzogen zu haben.

Ermittlungen gegen rund 50 Angehörige

Die drei Beschuldigten gehören zu einem Clan aus mehreren miteinander verbundenen Großfamilien. Er ist seit mehr als fünf Jahren im Visier der Behörden und einer speziellen Ermittlergruppe. In diesem Zusammenhang wurden bereits über 30 Durchsuchungen durchgeführt. Einige der Familienmitglieder wurden schon zu Haftstrafen verurteilt.

Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt gehören illegale Geschäfte im Handel mit teuren Autos, Steuerhinterziehung und Betrug zu den bevorzugten Geschäftsmodellen der Gruppe. Insgesamt wurde bisher gegen 50 Angehörige ermittelt.

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