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Betrüger erbeuten 250.000 Euro bei Schockanruf

Hände einer älteren Frau halten einen Telefonhörer (Sujetbild)

Unbekannte haben eine 89-Jährige aus Neu-Isenburg um 250.000 Euro gebracht. Die Telefonbetrüger gaben sich als Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft aus. Das Geld hatte die Seniorin zu Hause.

Sie gaben sich als Mitarbeiter der Offenbacher Staatsanwaltschaft aus und forderten eine Kautionszahlung: Unbekannte haben rund 250.000 Euro von einer 89-Jährigen aus Neu-Isenburg (Offenbach) erbeutet.

Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, habe eine der Täterinnen am Mittwochnachmittag bei der Frau angerufen und ihr weisgemacht, ihr Neffe habe einen tödlichen Autounfall verursacht. Gegen eine Kautionszahlung an die Staatsanwaltschaft komme er frei.

Noch während die 89-Jährige in der Telefonleitung gehalten wurde, sei eine Frau an der Wohnungstür des Opfers erschienen. Die Seniorin habe ihr letztlich 250.000 Euro Bargeld, das sie zu Hause hatte, in einer Umhängetasche übergeben. Anschließend sei die unbekannte Abholerin verschwunden.

Polizei warnt vor Schockanrufen

Die Polizei warnte erneut vor der Betrugsmasche, die vorwiegend auf ältere Menschen abziele. Die Betrüger setzten bewusst auf einen Schockmoment und setzten ihre Opfer zeitlich unter Druck, um sie zu unüberlegten und schnellen Entscheidungen zu drängen.

Diese Schockanrufe seien "leider ein Dauerphänomen", so ein Sprecher. In Sachen Prävention seien den Beamten aber die Hände gebunden. Man könne nicht mehr tun, als immer wieder auf die Masche hinzuweisen. "Da sind auch Jüngere in der Verantwortung, ältere Familienmitglieder zu sensibilisieren."

Auf diese Taktik setzt seit Anfang März auch die Polizei Frankfurt: mit einem auf Twitter, Instagram und Facebook veröffentlichten Aufkärungsvideo. Gezeigt wird eine entsprechende Situation am Telefon und wie man darauf reagieren soll. Man erhoffe sich, dass Kinder oder Enkel ihren Eltern oder Großeltern den Clip vorspielen und so zur Prävention beitragen.

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