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Rekordjahr bei Geldautomatensprengungen in Hessen

Zerstörtes Terminal mit Geldautomat

Nachdem die Zahl der gesprengten Geldautomaten in Hessen im Vorjahr zurückgegangen war, ist sie 2023 höher als je zuvor. Auch die Schadenssumme stieg enorm.

Mit 61 gesprengten Geldautomaten im Jahr 2023 hat die Zahl der Fälle in Hessen ein neues Rekordhoch erreicht. Wie das Landeskriminalamt (LKA) am Donnerstag bestätigte, lag die Zahl der Sprengungen damit deutlich höher als in den Vorjahren.

2022 war die Zahl der Geldautomatensprengungen demnach auf 40 gesunken (2021 waren es noch 56) - entgegen dem bundesweit steigenden Trend. Dieser setzte sich 2023 dann aber in Hessen ganz besonders deutlich fort.

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Sachschäden von mehrere Millionen Euro

Insgesamt entstanden durch die Fälle 2023 laut dem LKA Schäden in Höhe von 15 Millionen Euro. Davon handle es sich nur bei dem kleineren Anteil von 4,7 Millionen Euro um das erbeutete Bargeld. Deutlich höher sind die Sachschäden.

Die Summen haben sich im Vergleich zum Vorjahr etwa verdoppelt: 2,3 Millionen Euro Bargeld waren 2022 aus hessischen Geldautomaten bei Sprengungen gestohlen worden, die Sachschäden machten damals 6,1 Millionen Euro aus.

Mehrere Fälle an Weihnachten

Zuletzt wurde in der Nacht zum 29. Dezember in Groß-Umstadt (Darmstadt-Dieburg) ein Automat auf einem Parkplatz gesprengt. Zeugenaussagen zufolge flüchteten danach mindestens drei Täter in einem dunklen Auto, wie die Polizei mitteilte. Ob Bargeld erbeutet wurde, blieb zunächst unbekannt. Erst in der Nacht zum 26. Dezember war ein Geldautomat in Grebenhain (Vogelsberg) gesprengt und ein "höherer Bargeldbetrag" erbeutet worden. In Oberursel (Hochtaunus) blieb es in der selben Nacht bei einer versuchten Sprengung.

Einen Tag zuvor waren drei Tatverdächtige festgenommen worden, die einen Geldautomaten in Hasselroth (Main-Kinzig) gesprengt haben sollen. Auch hier handle es sich um eine "hohe Bargeldsumme", die bei der Festnahme im bayerischen Schöllkrippen aufgefunden worden sei.

Häufig hohe Schäden an Gebäuden

Die Höhe der Schäden begründen die Behörden damit, dass inzwischen meist hochexplosiver Festssprengstoff eingesetzt werde, der häufig großen Schaden an betroffenen Gebäuden anrichte und Anwohnerinnen und Anwohner in Gefahr bringe. So sorgte beispielsweise auch Anfang des Jahres die Explosion in einer Bankfiliale am Rathaus in Taunusstein für Verwüstung.

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