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Erneute DNA-Reihenuntersuchung im Fall "Sabrina"

Tisch steht in einer Halle

Vor mehr als 24 Jahren wurde bei Büdingen ein totes Baby gefunden. 300 Frauen sollen nun eine DNA-Speichelprobe abgeben. Die Ermittler hoffen, dass die Mutter von "Sabrina" darunter ist.

Im Fall "Sabrina" sind für diesen Freitag und Samstag insgesamt 300 Frauen aufgefordert, in den Räumen der Polizeistation Büdingen (Wetterau) eine Speichelprobe abzugeben. Die Ermittler hoffen, über einen DNA-Abgleich die Mutter des vor mehr als 24 Jahren tot aufgefundenen Mädchens zu finden.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft ist die Teilnahme freiwillig. Eingeladen wurden Frauen, die im April 1999 zwischen 13 und 30 Jahre alt waren und im Raum Büdingen gewohnt haben.

Kein Treffer unter 450 Frauen

Nachdem der tote Säugling 1999 von einem Spaziergänger in einem Müllsack gefunden worden war, hatten die Ermittler das Kind Sabrina genannt. 2019 gelang es, DNA aus sichergestellten Zellen des Babys zu gewinnen. Damit kam neue Hoffnung auf, die Mutter von Sabrina ausfindig zu machen.

Vor zwei Jahren gab es bereits eine ähnliche Reihenuntersuchung. Unter 450 von rund 620 Frauen, die einer Einladung im November 2021 gefolgt waren und eine freiwillige Speichelprobe abgaben, hatte es keinen Treffer gegeben.

Staatsanwalt: Frauen "nicht wahllos ausgesucht"

Nun wurden nochmal 300 Frauen eingeladen. Durch Ermittlungen mit Informationen der Einwohnermeldeämter waren 200 weitere Frauen ausfindig gemacht worden, die zum Tatzeitpunkt in Büdingen wohnten und in Frage kämen, aber bei der ersten Reihenuntersuchung wegen Umzügen, Eheschließungen und Namensänderungen nicht berücksichtigt worden waren.

Weitere 100 Frauen, die damals eingeladen, aber ohne jede Rückmeldung nicht erschienen waren, wurden erneut gebeten, an der Untersuchung teilzunehmen. 

Grundsätzlich seien die Frauen "nicht wahllos ausgesucht worden", erklärte Oberstaatsanwalt Thomas Hauburger. Unter anderem ein Gutachten zur möglichen Mutter habe Erkenntnisse geschaffen, durch die sich die Gruppe eingrenzen ließ. Obwohl die Teilnahme weiter freiwillig ist, geht es ihm zufolge bei den Ermittlungen nicht um das Ausschlussprinzip. "Ziel ist auf jeden Fall ein Treffer", sagte er.

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