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Hinweise nach Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst"

Mit einem Leichenspürhund suchen Polizeibeamte auf der Lahn von einem Boot aus nach der Leiche.

Im Fall einer vermissten Frau in Mittelhessen gab es in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" einen neuen Hinweis. Ein Angler holte rote Haare aus der Lahn. Mehrere Hinweise gingen auch zu einem Raubüberfall auf ein Ehepaar ein.

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Zwei hessische Kriminalfälle bei "Aktenzeichen XY"

Viele Polizisten stehen im Kreis zum Gespräch neben einem Polizeiauto auf einem Feldweg. Im Hintergrund ein Dorf mit Kirchturm.
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Gleich zwei hessische Kriminalfälle waren am Mittwochabend Thema in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" – und zu beiden Fällen gibt es neue Hinweise.

Groß angelegte Suche in Vermisstenfall

Der erste Fall ist eine Vermisstensuche: Im Landkreis Limburg-Weilburg wird seit Heiligabend nach der 34-jährigen Rahel M. gesucht.

Nach ersten Hinweisen wurde das Lahnufer bei Runkel nach der Frau mit rund 100 Einsatzkräften, Tauchern, Booten, Leichenspürhunden und einem Hubschrauber abgesucht – ohne Erfolg. Die Polizei befürchtet, dass sie getötet wurde.

Angler fischte Büschel roter Haare aus dem Wasser

Oberstaatsanwalt Dominik Mies sagte am Mittwoch in der Sendung zu den rotgefärbten Haaren der Frau sei "ein brandaktueller Hinweis eingegangen". Es habe sich ein Mann bei der Kripo in Limburg gemeldet. "Der hat gesagt, er habe im Januar in dem abgesuchten Bereich geangelt und bei diesem Angeln habe sich ein Stück von Haar in seinem Angelhaken verfangen, rotes Haar."

Mies zufolge sagte der Angler, er habe angegeben, "dieser ganzen Sache keine Bedeutung beigemessen" zu haben. Er habe vermutet, dass es sich um ein Stück Perücke handelt.

Der Oberstaatsanwalt betonte, dass die Ermittler davon ausgehen, dass es sich um die Haare von Rahel M. handeln könnte. "Das wiederum würde unsere Ermittlungen bestätigen", sagte Mies, dass es sich um den Ablageort von Rahel M. handeln müsste.

Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Westhessen sagte am Donnerstag, zu dem Vermisstenfall sei nach der Sendung eine Vielzahl von Hinweisen eingegangen. Diese würden nun von der Kriminalpolizei priorisiert und so schnell wie möglich bearbeitet.

Vermisste wurde am 24. Dezember das letzte Mal gesehen

Rahel M. war Heiligabend 2022 verschwunden und drei Tage später von ihrem ehemaligen Mitbewohner als vermisst gemeldet worden. Später gab es nach Angaben von Mies konkrete Hinweise, dass die Frau am 24. Dezember 2022 im Großraum Limburg unterwegs gewesen und auch dort gestorben sei.

Ihr Leichnam soll den Hinweisen zufolge zwischen Villmar und Runkel in der Lahn (Limburg-Weilburg) oder im angrenzenden Böschungsbereich des Flusses abgelegt worden sein. In diesem Bereich hatten später die Beamten nach der Vermissten gesucht.

Handy nicht mehr genutzt

Nach den Worten von Mies soll die Frau am Tag ihres Verschwindens nicht zu einem Treffen mit dem Mitbewohner erschienen sein, mit dem sie nach dessen Angaben fest verabredet gewesen sei.

Auch später sei sie nicht wieder aufgetaucht und für den Mitbewohner - entgegen ihren Gewohnheiten - auch nicht mehr auf dem Handy zu erreichen gewesen. Den Ermittlungen zufolge habe sie keinen Grund gehabt unterzutauchen und auch nicht die finanziellen Möglichkeiten dafür gehabt, sagte der Oberstaatsanwalt.

Auch habe sich das Handy seit ihrem Verschwinden nicht mehr ins Netz eingewählt und auf dem Konto der 34-Jährigen habe es keine Bewegungen mehr gegeben, so dass sich der Verdacht erhärtet habe, dass sie eines nicht natürlichen Todes gestorben sein dürfte.

"Neue Ermittlungsansätze" nach Raubüberfall in Vellmar

Zum anderen ging es in der Sendung um einen bewaffneten Überfall auf ein Ehepaar in Vellmar (Kassel).

Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Nordhessen sagte dazu am Donnerstag, nach der Sendung seien rund zwei Dutzend Hinweise zu dem Fall eingegangen. "Davon sind einige derart, dass wir sagen, sie könnten uns neue Ermittlungsansätze bieten. Diesen Hinweisen gehen wir nach."

Einbruchsopfer gefesselt zurückgelassen

Am 23. Mai 2022 waren zwei mit Sturmhauben vermummte Männer gegen 2.30 Uhr morgens in das Reihenendhaus eingebrochen. Als die Bewohner wach wurden, bedrohten die beiden Unbekannten sie mit einem Schlagwerkzeug und fesselten sie.

Anschließend erbeuteten die Täter Uhren und Schmuck im Wert von mehr als 30.000 Euro aus einem Tresor und flohen. Die Bewohner konnten sich kurze Zeit später selbst befreien und die Polizei alarmieren.

Eine groß angelegte Fahndung verlief ergebnislos, der Raubüberfall blieb ungeklärt. Die Staatsanwaltschaft Kassel lobte für Hinweise, die zur Aufklärung des Falls führen, eine Belohnung in Höhe von 2.500 Euro aus.

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