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Frau soll Schwiegereltern falsch dosierten Medikamente gegeben haben

Ein Wasserglas neben einer Hand, die Medikamente zur Einnahme bereithält.

Immer wieder soll eine Frau versucht haben, ihre künftigen Schwiegereltern mit falsch dosierten Medikamenten zu vergiften. Jetzt muss sich die 31-Jährige vor dem Landgericht Kassel verantworten.

Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft gegen die 31 Jahre alte Frau lautet versuchter Heimtückemord sowie gefährliche Körperverletzung. Seit Mittwoch muss sie sich dafür vor dem Landgericht Kassel verantworten. Sie soll versucht haben, die Eltern ihres Verlobten zu vergiften. Zum Prozessauftakt schwieg die Angeklagte zu dem Vorwurf.

Laut Staatsanwaltschaft hatte sich die Frau um die Medikamentenversorgung ihrer künftigen Schwiegereltern gekümmert. "Die Angeklagte hatte die Aufgabe übernommen, die Medikamente zu besorgen, bereitzustellen und auf deren Einnahme zu achten", führte der Staatsanwalt aus.

Elfmal soll sie dem Paar aus Malsfeld (Schwalm-Eder) von Juni bis August 2022 ein Psychopharmakon in einer toxischen Dosis verabreicht haben, für das es weder eine Verordnung noch eine medizinische Indikation gegeben habe. "Das tat sie, um die beiden Geschädigten zu töten", erklärte der Staatsanwalt.

"Rettungsdienst gerufen, um Tat zu verschleiern"

Nach der Einnahme des Psychopharmakons habe sich der Gesundheitszustand des Paares kontinuierlich verschlechtert. Wenn er ein kritisches Stadium erreicht hatte, habe die Angeklagte immer den Rettungsdienst alarmiert, "aber nicht um das Paar zu retten, sondern um die Tat zu verschleiern", sagte der Staatsanwalt. Elf Einsätze habe es gegeben.

Wenn die Eltern ihres Verlobten anschließend aus dem Krankenhaus entlassen worden seien, habe sie ihnen jedes Mal wieder die Tabletten verabreicht. Dass die Opfer nicht starben, verdanken sie laut Anklage nur dem Eingreifen eines Notarztes.

Opfer waren "völlig arglos"

Der 78 Jahre alte Mann und seine 59 Jahre alte Frau waren laut Staatsanwaltschaft auf Medikamente angewiesen. Aus Habgier und Heimtücke soll die Frau, die das Paar betreute und mit ihm in einem Haus lebte, laut Staatsanwaltschaft gehandelt haben. Die Senioren hätten der Partnerin ihres Sohnes und der Mutter ihres Enkelkindes vertraut und seien "völlig arglos" gewesen, begründete die Anklage den Vorwurf der Heimtücke. "Die Angeklagte nutzte ihr Vertrauen und ihre Arglosigkeit aus."

Für den Prozess sind noch vier weitere Verhandlungstage bis Mitte März angesetzt, bei denen auch Zeugen und Sachverständige gehört werden sollen.

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