Derek Cooke Junior und Matt Haarms von den Skyliners sind nach der Partie enttäuscht.

Die Frankfurter Basketballer verlieren auf extrem bittere Weise gegen Crailsheim. Für den Klassenerhalt in der Bundesliga sind sie nun auf Schützenhilfe angewiesen. Spieler und Verantwortliche üben schonungslose Selbstkritik.

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Skyliners taumeln Richtung Abstieg

Klaus Perwas lässt den Kopf an der Seitenlinie hängen
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Frankfurts Basketball-Trainer Klaus Perwas rang um die richtigen Worte, um ihn herum tobte längst die Freibier-Party von Gegner Crailsheim. Dem ehemaligen deutschen Meister aus Frankfurt droht nach dem bitteren 83:84 am Freitagabend der schwere und finanziell knifflige Gang in die 2. Bundesliga. "Wir wussten, dass es ernst ist. Die Situation ist nicht schön", beschrieb Perwas im Presseraum von Ilshofen.

Für die Last-Minute-Niederlage übernahm der Routinier selbst die Verantwortung. Seine Spieler verließen die Arena Hohenlohe mit gesenkten Köpfen, Gegner Crailsheim feierte seinerseits den Verbleib in Liga eins mit jeder Menge Bier. Frankfurts Point Guard Jordan Theodore zeigte sich selbstkritisch: "Ich habe zwei wichtige Würfe nicht getroffen. Ich bin sehr enttäuscht von mir selbst. Ich wurde nach Frankfurt geholt, um dem Team zu helfen, aber heute habe ich das Team hängen lassen."

Frankfurt muss auf Crailsheim hoffen

Die Konstellation am Sonntag (15 Uhr) ist klar: Frankfurt muss bei der BG Göttingen gewinnen und auf eine Niederlage vom Mitteldeutschen Basketball Club gegen Crailsheim hoffen, um doch noch in Liga eins zu bleiben. In diesem Fall wären beide punktgleich, der direkte Vergleich liegt aber bei den Hessen. "Das ist der letzte Funken Hoffnung", sagte Manager Marco Völler der Deutschen Presse-Agentur.

Der Ex-Profi äußerte seine Zuversicht, dass Crailsheim nach geschaffter Rettung auch gegen den MBC am 34. Spieltag nicht nachlässt. "Erstmal hoffe ich, dass die Spieler sich nicht zu viel von dem Freibier reinknallen", sagte Völler, zumindest halb im Scherz. Den Skyliners, immerhin 2004 deutscher Meister, droht der zweite Abstieg innerhalb von zwölf Monaten. Während eine Wildcard im vergangenen Jahr eine weitere Saison in der Bundesliga sicherte, droht diesmal tatsächlich der Abstieg, da auch sechs Zweitligisten eine Bundesliga-Lizenz erhalten haben.

Völler: "Es ist sehr schwer"

Den Sonntag beschrieb Völler als "extrem wichtig" für den Club. "Die ganze Saison ist extrem wichtig, wenn man in so eine Saison mit Wildcard geht. Da ist ein anderer Druck. Jede Niederlage tut mehr weh. Dass wir jetzt wieder in der Position sind, ist sehr schwer", sagte Völler.

Fehlen werden die Skyliners am Sonntag Laurynas Beliauskas (Hüfte), Joshua Obiesie (Zerrung in der Wade), Einaras Tubutis (Knöchel) und Quantez Robertson (Fuß). Die Lizenz für die kommende Saison haben die Frankfurter ohne Auflagen erhalten, nun hängt die sportliche Qualifikation am seidenen Faden.