Skyliners-Trainer Geert Hammink (rechts) im Gespräch mit Co-Trainer Klaus Perwas.

Die Skyliners Frankfurt wollen nachverpflichten – und das am besten gleich zwei Mal. Doch das gestaltet sich momentan schwierig. Der Basketball-Markt ist heiß umkämpft.

Die Skyliners Frankfurt würden sich im Abstiegskampf der Basketball-Bundesliga gerne breiter aufstellen. Die Hessen suchen zuallererst einen Guard, einen, der das hakende Offensiv-Spiel gestaltet. Wegen der vielen Verletzten, die sie auf den großen Positionen zu beklagen haben, und nach dem Abgang von Martinas Geben halten die Skyliners aber auch nach einem Big Man Ausschau. Das Problem ist: Die Frankfurter sind nicht die einzigen, die sich verstärken wollen.

Alle suchen gute Spieler

Der Basketball-Markt ist kurz vorm Jahreswechsel umkämpft – in ganz Europa. Teams, die in den Abstiegskampf geraten sind suchen ebenso Verstärkung wie jene, die von Verletzungen geplagt sind. Von denen, die in einem europäischen Wettbewerb ums Weiterkommen ringen, ganz zu schweigen.

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Geben und Skyliners gehen getrennte Wege

Martinas Geben beim Rebound gegen Bayreuth
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Es ist kein Zufall, dass Geben, der bisherige Top-Scorer der Skyliners, vor wenigen Tagen einen Vertrag bei Baxi Manresa unterschrieben hat. Der Club aus der spanischen ACB tut sich in der Liga zwar schwer, spielt aber auch in der Champions League. Und international zu spielen war immer das Ziel des Litauers.

Gebens Risiko wird belohnt

Die Skyliners hätten den Center nach Ablauf seines Zweimonats-Vertrags gerne gehalten. Die Ausstiegsklausel, die es dem 28-Jährigen ermöglicht hat, jederzeit zu einem international spielenden Club zu wechseln, wollten sie aber nicht in den neuen Vertrag integrieren. "Sie wollten Änderungen im Vertrag“, sagt Gebens Berater Andras Lorant im Gespräch mit dem hr-sport. "Wir haben auch verstanden, warum sie diese Änderungen vornehmen wollten, aber wir konnten dazu nicht 'ja' sagen." Also gingen Geben und Lorant ins Risiko, ließen den Vertrag trotz Verletzung auslaufen – und hatten Erfolg.

Lorant gehört bei der Berater-Agentur Octagon Basketball Europe zum Vorstand, ist dort unter anderem verantwortlich für das Deutschland-Geschäft. Schon im Sommer hatte er versucht, Geben in der ACB unterzubekommen, "der zweitstärksten Liga der Welt", wie er sagt. "Wir waren im Sommer schon nah dran. Jetzt hat es geklappt." Und das obwohl der Litauer gerade erst wieder ins Training eingestiegen ist. Der Markt ist derzeit schwierig für Vereine, für gute Spieler ist er, genau das: gut.

Ein Weihnachtsgeschenk ist möglich

Die Skyliners können nicht mit dem Pfund eines internationalen Wettbewerbs wuchern. Also üben sie sich notgedrungen in Geduld. In den kommenden Tagen endet die Gruppenphase der Champions League. Die ersten Teams werden eliminiert, der Markt für Spieler, die auf ein Engagement bei einem international spielenden Verein hoffen, wird kleiner. Es wäre also zumindest keine Überraschung, wenn die Skyliners kurz vor Weihnachten den nächsten Neuzugang präsentieren können. Oder sogar die nächsten beiden.

Im Heimspiel gegen Ludwigsburg am Samstag (18 Uhr) wird Trainer Geert Hammink aber wohl auf dieselbe Mannschaft bauen müssen, wie zuletzt bei der 72:88-Pleite in Würzburg. Die gute Nachricht: Alexander Richardson könnte dann seine ersten Minuten bekommen. Der Nachwuchs-Center hat wegen eines Bänderrisses noch kein Spiel in der laufenden Saison machen können, in Würzburg gehörte er immerhin erstmals zum Kader. Ein "Game Changer" ist der 19-Jährige zwar nicht, eine weitere Alternative unter dem Korb kann dem viertschlechtesten Rebound-Team der Liga aber nur guttun.