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Großes Fragezeichen um Basketball-Profi Nolan Adekunle

Nolan Adekunle

Basketball-Profi Nolan Adekunle wollte seinen Vertrag bei Bundesliga-Absteiger Skyliners Frankfurt vom Arbeitsgericht aufkündigen lassen. Obwohl das nicht klappte, fehlte der Flügelspieler beim Trainingsauftakt am Wochenende. Seit Montag trainiert er einfach bei einem anderen Club.

Die vergangene Saison war für die Skyliners Frankfurt zwar keine erfreuliche, für Nolan Adekunle aber irgendwie schon. Trainer Geert Hammink verhalf dem jungen Power Forward zu seinen ersten Einsätzen in der Basketball-Bundesliga. 15 Mal stand der mittlerweile 21-Jährige in der höchsten deutschen Spielklasse für die Hessen auf dem Parkett.

Ein Fall fürs Arbeitsgericht

Weil die Skyliners am Saisonende aber abgestiegen sind und Adekunle wohl gerne weiter erstklassig spielen möchte, schaute sich der Youngster nach einem neuen Arbeitgeber um. Das Problem dabei: Adekunle hat noch einen Vertrag in Frankfurt – und der ist auch für die zweite Liga gültig.

Der Spieler und sein Berater haben aber offensichtlich nicht vor, diesen Vertrag zu erfüllen. "Die Spielerseite hat versucht, da juristisch rauszukommen", sagte Skyliners-Geschäftsführer Yannick Binas dem hr-sport. Vergangenen Donnerstag trafen sich beide Parteien vor dem Frankfurter Arbeitsgericht. Und das gab dem Verein Recht.

Der Vertrag hat Bestand, heißt es in dem Urteil, das dem hr-sport vorliegt. Die Kündigung der Spielerseite vom 31. Mai 2023 sei nichtig. Die Verfahrenskosten muss die Klägerseite übernehmen, die allerdings Einspruch gegen das Urteil einlegen kann.

Trainingsauftakt in Chemnitz

Was Adekunle vom Urteil hält, wurde in den vergangene Tagen klar. Dem Trainingsauftakt der Frankfurter blieb er am Wochenende fern. Am Montag erschien dann ein Bericht der Freien Presse über den Trainingsauftakt bei Bundesligist Niners Chemnitz. Auf dem dazugehörigen Foto war auch Adekunle zu sehen, der als Gastspieler mittrainiert.

"Nach dem, was uns der Spieler und sein Berater mitgeteilt haben, gibt es Unklarheiten bei der Vertragssituation", sagte ein Sprecher der Chemnitzer dem hr-sport am Dienstagnachmittag auf Anfrage. "Wir warten bis das geklärt ist." Heißt: Der Flügelspieler darf als Gast mittrainieren, einen Vertrag kann er in Chemnitz aber erst unterschreiben, wenn die Sache mit den Skyliners geklärt ist. "Bestehende Vertragsverpflichtungen würden wir natürlich respektieren", versichert der Vereinssprecher. Das Urteil des Arbeitsgerichts kannte er da noch nicht.

"Die Tür ist nicht zu"

In Frankfurt sucht man trotz des unrühmlichen Verhaltens weiter den Kontakt zu Adekunle. "Wir planen weiterhin mit ihm. Die Tür ist nicht zu, wir laden ihn ein durchzugehen", versichert Geschäftsführer Binas. Man sei bereit, dem Youngster seinen Fehltritt zu verzeihen. Ob alle Fans der Skyliners ebenso gnädig urteilen, darf zumindest bezweifelt werden.