Frust bei Mario Götze von Eintracht Frankfurt

Eintracht Frankfurt zeigt eine unterirdische Leistung bei Drittligist Saarbrücken und scheitert im DFB-Pokal-Achtelfinale. In der ersten Hälfte hilft noch der VAR, dann brechen die Hessen in sich zusammen. Für den Tiefpunkt sorgt Noel Futkeu.

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Pokal-Aus: Die Gegentore der Eintracht im Video

Mario Götze
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Eintracht Frankfurt ist am Mittwochabend im Achtelfinale des DFB-Pokals ausgeschieden. Die Hessen verloren bei Drittligist 1. FC Saarbrücken verdient mit 0:2 (0:0) und kassierten damit wettbewerbsübergreifend die vierte Niederlage in Serie. Die Tore für den FCS, der in der vorherigen Runde den FC Bayern ausgeschaltet hatte, erzielten Kai Brünker (64.) und Luca Kerber (78.). Bei der Eintracht könnte es kurz vor Weihnachten nun richtig ungemütlich werden.

Toppmöller baut um

Trainer Dino Toppmöller hatte auf die 1:2-Niederlage beim FC Augsburg reagiert und mit Mario Götze, Farès Chaibi, Niels Nkounkou und Makoto Hasebe gleich vier neue Kräfte gebracht. Der 39 Jahre alte Hasebe ersetzte den 20 Jahre jüngeren Hugo Larsson im zentralen Mittelfeld und agierte als einziger Sechser. Götze und Chaibi teilten sich eine Reihe davor die Spielmacher-Aufgaben, Nkounkou durfte sich erneut als offensiver Linksaußen austoben.

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Krösche: Verdient verloren

saarbrücken-eintracht
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Das neue Personal in der Offensive trat auf dem rutschigen Saarbrücker Untergrund jedoch erst einmal nicht in Erscheinung. Die Bayern-Bezwinger vom FCS, im echten Leben Elfter in der 3. Liga, übernahmen im ausverkauften Ludwigsparkstadion direkt die Initiative und schnürten die Hessen hinten ein. Nach 17 Minuten vergab zunächst Kerber die mögliche Führung der Gastgeber, in der 20. Minute bewahrte dann nur der VAR die Eintracht vor dem frühen Rückstand.

VAR hilft der Eintracht

Brünker hatte nach einem Eckball zum vermeintlichen 1:0 eingeköpft. Da der kurz vor ihm stehende Amine Naifi jedoch vorher Robin Koch zu Boden gestoßen hatte, nahm Schiedsrichter Daniel Siebert den Treffer zurück. Eine für die klar überlegenen Saarbrücker harte, letztlich aber richtige Entscheidung.

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Die Eintracht-PK nach dem Spiel gegen Saarbrücken

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An der Bewertung der ersten Hälfte änderte aber auch das Eingreifen aus dem Kölner Keller nichts: Die Eintracht präsentierte sich nach den Niederlagen gegen Stuttgart, Bremen und Augsburg erneut in erschreckender Verfassung. Nach vorne ohne Durchschlagskraft, hinten anfällig, insgesamt emotions- und ideenlos. Zwischenfazit: Eine saarländische Halbzeitführung wäre verdient gewesen.

15 gute Minuten, dann Total-Ausfall

In der zweiten Hälfte versuchte es Toppmöller dann erneut mit einer personellen Anpassung. Für den indisponierten Eric Junior Dina Ebimbe und Philipp Max kamen Aurelio Buta und Nachwuchs-Stürmer Nacho Ferri ins Spiel. Taktisch änderte sich nichts, spielerisch zunächst zumindest in Ansätzen. Die Eintracht präsentierte sich engagierter und druckvoller. Nach einem Verlegenheits-Heber aus 40 Metern von Hasebe (50.) und einem zu unplatzierten Schuss von Omar Marmoush (54.) traf Buta nach knapp einer Stunde die Latte (60.). Die Eintracht näherte sich an und wurde besser.

Saarbrücken trifft, Futkeu fliegt

Den Treffer erzielten dann aber die Hausherren. Nach einem Freistoß von der Mittellinie setzte sich Brünker im Stile eines Top-Mittelstürmers im Strafraum durch und ließ Eintracht-Keeper Kevin Trapp keine Chance. Der Drittligist führte, die Frankfurter Blamage nahm Formen an.

In der Schlussphase warfen die Hessen dann zwar noch einmal alles nach vorne. Dass bei allen Bemühungen aber nicht eine nennenswerte Torchance heraussprang, Saarbrücken einen Konter zur Entscheidung nutzte und die Niederlage sogar noch höher hätte ausfallen können, rundete das desaströse Gesamtbild aber ab. Die Eintracht, die genau 15 Minuten ordentlich spielte und sonst einen unterirdischen Auftritt hinlegte, schied vollkommen zu Recht aus und droht nun in eine handfeste Krise zu rutschen. Am Samstag kommt der FC Bayern nach Frankfurt.

Dass sich der eingewechselte Regionalliga-Stürmer Noel Futkeu abseits des Balles zu einer klaren Tätlichkeit hinreißen ließ und mit Rot vom Platz flog (82), passte zum blamablen Abend der Hessen.

Weitere Informationen

Saarbrücken – Eintracht Frankfurt 2:0 (0:0)

Saarbrücken:  Schreiber - Thoelke (49. Boeder), Zeitz, Uaferro - Rizzuto, Sontheimer (85.Becker), Gaus - Kerber, Rabihic (65. Stehle) - Brünker (85.Günther-Schmidt), Naifi (65.Biada)
Frankfurt: Trapp - Tuta, Koch (86. Smolic), Pacho, Max (46.Ferri Julia) - Hasebe (78. Larsson), Dina Ebimbe (46.Buta) - Nkounkou, Götze (77.Futkeu), Chaibi - Marmoush

Tore: 1:0 Brückner (64.), 2:0 Biada (78.)
Rot: Futkeu (Tätlichkeit/83.)
Gelbe Karten: Becker / Max, Dina Ebimbe

Schiedsrichter: Siebert (Berlin)
Zuschauer: 18.500 (ausverkauft)

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