Schmerzhaft, nicht nur die Niederlage: Frankfurts Robin Koch und Ansgar Knauff knallen zusammen.

Eintracht Frankfurt unterliegt dem VfB Stuttgart. Das Ergebnis ist desolat, die Leistung desolater. Eines ist klar: Die Kritik an Trainer Dino Toppmöller wird nicht abnehmen. Im Gegenteil.

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Desolate Eintracht geht unter beim VfB Stuttgart

Willian Pacho
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Eintracht Frankfurt hält die Form. Blöd nur, es ist eine schlechte. Die Hessen verloren am Samstagabend beim VfB Stuttgart völlig chancenlos mit 0:3 (0:3). Schon zur Pause war die Partie entschieden, für die Schwaben hatten Serhou Guirassy (11.), Deniz Undav (17.) und Jamie Leweling (37.) getroffen. Nach dem Seitentausch plätscherte das Spiel nur noch vor sich hin.

In der Startelf nahm Eintracht-Trainer Dino Toppmöller gleich fünf Veränderungen im Vergleich zum 1:1 gegen Bremen vor - teils freiwillig, teils notgedrungen. In letztere Kategorie fiel sicher die Nominierung von Makoto Hasebe. Noch dazu als Sechser, wo es der 40-Jährige mit wuseligen Stuttgartern zu tun bekam und, das vorweg, erhebliche Probleme hatte. Hasebe ersetzte den mit einer Bindehautentzündung unpässlichen Mario Götze. Tuta sowie Eric Dina Ebimbe fehlten gesperrt. Sein Debüt in der Anfangself gab Jean-Matteo Bahoya. Der junge Flügelflitzer sollte mit seinem hohen Tempo im Umschaltspiel für Gefahr sorgen. Sollte.

Eklatante Abwehrfehler

Doch keine Idee des Trainers fruchtete, nicht mal im Ansatz. Die Eintracht war völlig überfordert, von der ersten Minute an befand sie sich im Verteidigungsmodus, was dem Begriff im Grunde spottet. Denn: Die Eintracht verteidigte desolat. Nach nur 17 Minuten lagen die Schwaben mit 2:0 vorne. In die Torschützenliste trugen sich - wen wundert’s - Guirassy und Undav ein, das famose Stuttgarter Sturmdoppel.

Beiden Treffern voraus gingen eklatante Frankfurter Fehler. Vorm 0:1 verlor der völlig indisponierte Fares Chaibi im Mittelfeld den Ball, ehe Willian Pacho die Abseitsfalle verschlief. Vorm 0:2 schmiss Niels Nkounkou seinem Kollegen Robin Koch einen miesen Einwurf vor die Füße, den der Abwehrchef noch mieser verarbeitete.

Riesige Räume für Stuttgart

Fernab eines Schusses von Omar Marmoush brachten die Hessen offensiv im ersten Abschnitt nichts Gefährliches zu Stande – und ließen defensiv riesige Räume offen. Für den VfB war es ein Leichtes, Steckpässe durch die Schnittstellen zu spielen. Wie beim 3:0, als Leweling unbedrängt auf Torwart Kevin Trapp zusprintete und traf. Die endgültige Entscheidung in einem Spiel, das im Grunde schon mit dem Anpfiff entschieden war. Das Leistungsvermögen der Kontrahenten liegt derzeit schlicht zu weit auseinander.  

Im zweiten Abschnitt nahm Stuttgart einiges an Tempo heraus. Die Eintracht ihrerseits probierte mit der Hereinnahme von Stürmer Hugo Ekitiké etwas mehr. Ein Marmoush-Freistoß geriet schließlich zur besten Frankfurter Tormöglichkeit, die VfB-Ersatzkeeper Fabian Bredlow aber recht mühelos entschärfte.

Profidebüt für Marko Mladenovic

Trainer Toppmöller schickte für die finale Phase noch die Nachwuchsleute Nnamdi Collins (zweiter Bundesliga-Einsatz) und Marko Mladenovic (Profidebüt) aufs Feld. Eine nette Anekdote für die Talente, mehr aber auch nicht. An der absolut verdienten Niederlage änderte sich freilich nichts mehr.

Die Kritik an Toppmöller wird zunehmen, nur logisch. Ohnehin ist der Trainer bei (großen) Teilen der Fans nicht mehr wohlgelitten. Fakt ist aber auch: Die Frankfurter bleiben mindestens bis zum Heimspiel am kommenden Freitag gegen den direkten Verfolger Augsburg noch Tabellensechster. Fast schon ein Treppenwitz nach diesem Auftritt.

Weitere Informationen

VfB Stuttgart – Eintracht Frankfurt 3:0 (3:0)

Stuttgart: Bredlow - Stergiou, Anton, Ito, Mittelstädt – Karazor (78. Dahoud), Stiller – Leweling (90. Stenzel), Undav (78. Jeong), Führich (65. Millot) – Guirassy (90. Silas)

Frankfurt: Trapp – Buta, Koch, Pacho, Nkounkou (65. Max) – Hasebe (84. Mladenovic), Larsson (65. van de Beek) – Knauff (46. Ekitiké), Chaibi, Bahoya (66. Collins) – Marmoush

Tore: 1:0 Guirassy (11.), 2:0 Undav (17.), 3:0 Leweling (37.)
Gelbe Karten: Stiller / Nkounkou, Knauff, Hasebe

Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach)
Zuschauer: 60.000 (ausverkauft)

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