Frankfurt reist nach Stuttgart Eintracht bereit für Kraftakt und Kurzurlaub

Eintracht Frankfurt ist heiß auf den VfB Stuttgart und freut sich dann auf ein paar freie Tage in der Länderspielpause. Trainer Dino Toppmöller ist im Angriffsmodus, die Schwaben bangen um Torjäger Deniz Undav.

Omar Marmoush von Eintracht Frankfurt jubelt
Omar Marmoush soll es auch gegen Stuttgart richten. Bild © Imago Images
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Trainer Dino Toppmöller präsentierte sich auf der Pressekonferenz am Freitag durchaus griffig. Die Frage, ob das Spiel von Eintracht Frankfurt am Sonntag (17.30 Uhr) beim VfB Stuttgart ein Gradmesser sei, beantwortete er mit einer Gegenfrage: "Welches Spiel ist das nicht?" Die Frage, ob die Eintracht in der Lage sei, Männerfußball wie Slavia Prag zu spielen, konterte der 43-Jährige mit nur einem Satz: "Wir haben 1:0 gewonnen." Klare Sache: Das Selbstvertrauen ist groß, Toppmöller in Angriffslaune.

Eine Eigenschaft, die die Eintracht auch am Sonntag auf dem Stuttgarter Rasen zeigen will. Die Hessen haben sich vorgenommen, den Schwung aus drei Siegen in Serie mitzunehmen und sich mit einem weiteren Erfolg in die Länderspielpause zu verabschieden. "Wir wollen oben dranbleiben und weiter Punkte sammeln", gab Toppmöller vor. Die Eintracht will Platz drei festigen und ein Teil der Spitzengruppe bleiben. Die Zeit der Zurückhaltung ist lange vorbei.

Eintracht hat noch Körner

Leicht wird die Aufgabe beim VfB, auch das ist klar, aber nicht. Die Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß hat zwar tragende Säulen verloren, steht in der Tabelle aktuell nur auf Platz acht und verlor unter der Woche mit 0:2 gegen Bergamo. Wie groß das Potenzial weiter ist, zeigten aber nicht nur die starken Leistungen in der Champions League bei Real Madrid (1:3) oder Juventus Turin (1:0). Auch beim 0:0 in der Vorwoche bei Meister Leverkusen wäre mehr drin gewesen. "Das ist fußballerisch eine richtig starke Mannschaft", warnte Toppmöller.

Da genau das inzwischen aber auch die Eintracht ist, ist die Vorfreude auf das Spiel deutlich größer als der Respekt vor dem Gegner. "Wir haben richtig Bock", so Toppmöller. "Wir sind gut drauf und fühlen uns bereit." Trotz der Dauerbelastung und mehrerer englischen Wochen am Stück ist die Eintracht weiter heiß. Dank gut dosierter Rotation gibt es bis auf ein paar Wehwehchen zudem noch keine körperlichen Ausfallerscheinungen. Auch Arthur Theate, der gegen Prag angeschlagen ausgewechselt wurde, ist fit. "Er hat Grünes Licht gegeben."

Startelf-Garantie für Ekitiké

Nun ist es nicht so, dass die letzten Wochen keine Spuren und schweren Beine hinterlassen hätten. Ein letzter Kraftakt vor der letzten Länderspielpause dieses Jahres ist aber allemal drin. Hugo Ekitiké, das verriet Toppmöller bereits, wird nach seinem Kurzeinsatz gegen Prag wieder in die Startelf rotieren und gemeinsam mit Shootingstar Omar Marmoush das Sturmduo bilden. An dem Ort, an dem vor Jahren die Büffelherde geboren wurde, soll es dieses Mal wieder Hugomar richten.

Da Toppmöller zudem andeutete, dass es auch auf der Sechser-Position Veränderungen geben könnte, ist auch Ellyes Skhiri ein Kandidat für die Anfangsformation. Wer die beiden Stellen im offensiven Mittelfeld besetzt, ist hingegen noch offen. "Da haben wir den größten Konkurrenzkampf. Wir schauen uns an, wer gegen den VfB am besten passt, und entscheiden dann." Mario Götze dürfte trotz mehrerer Einsätze über 90 Minuten aufgrund seiner Konstanz gesetzt sein, Junior Dina Ebimbe und Ansgar Knauff streiten sich um den Platz an seiner Seite.

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Stuttgart bangt um Undav

Und beim VfB? Da dreht sich in den Stunden und Tagen vor Anpfiff alles um Nationalstürmer Deniz Undav. Der Torjäger, der in der vergangenen Saison in zwei Spielen drei Treffer gegen die Eintracht erzielte, musste gegen Bergamo wegen Oberschenkelproblemen frühzeitig ausgewechselt werden und droht nun auszufallen. Das bestätigte VfB-Trainer Hoeneß am Freitag. "Er ist ein sehr schlauer Stürmer und kann aus dem Nichts Tore machen. Er hat uns letztes Jahr wehgetan", fasste Toppmöller zusammen. Klare Sache: Eine Zwangspause für Undav würde der Eintracht in die Karten spielen.

Nach dem Spiel, auch das thematisierte Toppmöller bereits, geht es für die Eintracht dann erst einmal um Regeneration. Die zahlreichen Nationalspieler müssen zwar schon wieder zu ihren Nationalteams jetten, in Frankfurt werden aber erst einmal die Füße hochgelegt. "Mein Plan ist es, am Montag den ganzen Tag zu schlafen", so Toppmöller. "Wir haben richtig Lust auf Stuttgart, dann brauchen wir aber eine Erholungsphase." Viel Zeit dafür ist aber nicht: Bis Weihnachten hat die Eintracht dann noch acht Spiele. Es bleibt also knackig.

Die mögliche Aufstellung der Eintracht in Stuttgart
So könnte die Eintracht in Stuttgart spielen. Bild © hessenschau.de