Eintracht-Trainer Dino Toppmöller Gegen die Bayern Grenzen im Kopf verschieben

Nach der Pokalblamage ist vor dem Rekordmeister: Eintracht-Trainer Dino Toppmöller will seinen Mannen vor dem Duell mit seinem Ex Bayern München Mut machen. Und erinnert dabei an den Bundestrainer.

Dino Toppmöller in Diensten der Bayern.
Dino Toppmöller in Diensten der Bayern. Bild © Imago Images
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Dino Toppmöller
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Fast zwei Jahre lang war Dino Toppmöller Co-Trainer von Julian Nagelsmann beim FC Bayern. Und auch momentan sprechen die beiden fast mit einer Stimme - allerdings in neuen Rollen. Nagelsmann muss gerade die Krise der deutschen Nationalmannschaft moderieren, Toppmöller jene der Frankfurter Eintracht mit vier Niederlagen in Serie. Passend dazu kommen ausgerechnet am Samstag die Bayern in den Stadtwald (15.30 Uhr).

Nagelsmann sprach unlängst davon, dass die Nationalelf nach der Niederlage in Österreich nicht in die Opferrolle kommen dürfe und dass nun mehr "Worker" gebraucht werden. Toppmöller sagte am Donnerstag auf der Pressekonferenz vor dem Bayern-Spiel und nach der Pokal-Schmach von Saarbrücken: "Es gibt nur zwei Möglichkeiten, entweder die Opferrolle annehmen oder die Ärmel hochkrempeln." Es sei zuletzt vom "Invest" her zu wenig gewesen.

"Grundtugenden fehlten"

Immerhin erläuterte Toppmöller noch genauer, was ihm bei seiner Mannschaft zuletzt gefehlt hatte: "Wir haben uns einzeln gewehrt, aber nicht im Kollektiv. Es geht darum, sich gegenseitig zu helfen und anzufeuern. Diese Grundtugenden haben wir nicht auf den Platz gebracht." Das klang schon einmal einleuchtender als jene Analyse nach dem 0:2 in Saarbrücken, als der Trainer seine Mannschaft von jedem Vorwurf freisprechen wollte. Allerdings wiederholte er einen Wortlaut aus Saarbrücken, nachdem er eine Nacht über das Pokalaus geschlafen hatte: "Wir waren gewarnt. Wir haben es versucht, mit den Mitteln, die wir hatten, dagegen zu halten."

Der 43-Jährige fahndet nun nach Spielern, die die anderen und das Publikum "anzünden". Erschwert wird die Suche durch weitere personelle Fragezeichen hinter Robin Koch und Hugo Larsson (neben den ohnehin verletzten Kristijan Jakic, Sebastian Rode, Ellyes Skhiri und Timothy Chandler). Gerade auf der Sechser-Position fallen der Eintracht die Spieler reihenweise aus. Routinier Makoto Hasebe verdiente sich in Saarbrücken immerhin ein Lob vom Coach. So spricht einiges dafür, dass der Japaner auch gegen die Bayern wieder startet - aber neben wem?

Koch als Option im Mittelfeld

Der dort zuletzt aufgebotene Junior Dina Ebimbe bewarb sich eher für die Bank und wurde im Pokal schon zur Halbzeit ausgewechselt. Wenn die Eintracht - wie von Toppmöller angesprochen - gerade die Passwege auf Bayerns Harry Kane abschneiden will, empfiehlt sich ein defensiv denkender Akteur (damit eben auch nicht Mario Götze). Ein Gedankenspiel: Sollte Koch doch noch fit werden, könnte er ins Zentrum vor der Abwehr rücken. Auf dieser Position hat er bereits in Freiburg und auch in der Nationalmannschaft gespielt.

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Saarbrücken jubelt
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Generell empfiehlt sich eine Fünferkette, um den Bayern die Räume zuzustellen und seinerseits schnell umzuschalten. Den freien Platz in der Kette könnte Hrvoje Smolcic einnehmen. "Im Moment sind alle Sechser nicht da, deswegen müssen wir ein bisschen basteln. Und wir müssen schauen, in welchem System wir antreten werden", sagte Toppmöller, der jedoch Hoffnung verbreiten wollte: "Es liegt uns schon, wenn Gegner selbst nach vorne spielen wollen. Das wird am Samstag der Fall sein, dass wir Räume bekommen."

"Viel hinterherlaufen"

Dennoch gab der Trainer zu, dass seine Mannschaft trotz Müdigkeit am Samstag viel hinterherlaufen müsse. Es gehe darum, Grenzen im Kopf zu verschieben. "Wir werden leiden müssen", kündigte der Trainer an und meinte damit vor allem die Kraftanstrengung. Denn mental gelitten haben die Frankfurter und ihre Fans nach vier Niederlagen in Serie genug. Der einzige Vorteil im Vergleich zur deutschen Nationalmannschaft und Kumpel Nagelsmann: Die DFB-Elf spielt erst wieder im Frühling und kann vorher keine Wiedergutmachung betreiben. Die Eintracht hat immerhin am Samstag die Chance dazu. Als Underdog, fast wie in einem DFB-Pokal-Spiel.

So könnte die Eintracht spielen.
So könnte die Eintracht spielen. Bild © Imago Images

Quelle: hessenschau.de/Ron Ulrich