Jens Petter Hauge und Paxten Aaronson enttäuscht.

Dass Eintracht Frankfurt das unbedeutende Spiel in Aberdeen verloren hat, damit kann Trainer Dino Toppmöller leben. Mit der Einstellung seiner B-Elf hat er allerdings ein Problem.

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Frankfurt unterliegt dem FC Aberdeen

Robin Koch streicht sich über den Mund.
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Nach der Gala-Vorstellung gegen die Bayern hat sich Eintracht Frankfurt in Aberdeen wieder von seiner schlechtesten Seite gezeigt. Beim bedeutungslosen Conference-League-Spiel im Nordosten Schottlands gingen die Hessen mit 0:2 baden, auch wenn sie "das Ding hier 90 Minuten im Griff" hatten, wie Trainer Dino Toppmöller auf der Pressekonferenz nach dem Spiel erklärte.

So unrecht hatte der Coach damit nicht. Die Eintracht hatte gegen das wie erwartet tiefstehende Aberdeen deutlich mehr Ballbesitz und immerhin "drei, vier hochkarätige Chancen". Weil die Hessen diese aber nicht nutzten und die Gastgeber bei ihren beiden Möglichkeiten eiskalt blieben, verliert man eben auch mal bei einer fußballerisch klar schwächeren Mannschaft.

Reservisten nutzen ihre Chance nicht

"Wir haken das Spiel hier relativ schnell ab", sagte Toppmöller dann noch mit Blick auf das deutlich wichtigere Bundesliga-Duell am Sonntag bei Bundesliga-Tabellenführer Bayer Leverkusen. Einen klaren Schlussstrich konnte er aber nicht unter diese vermeidbare Niederlage ziehen. Mit dem Ergebnis konnte Toppmöller zähneknirschend leben, mit der Einstellung seiner Mannschaft hatte er ein Problem.

Der 43-Jährige hatte die Partie wie angekündigt genutzt, um ein paar Spielern eine Pause zu gönnen. Mit Omar Marmoush und Farès Chaibi fehlten zwei Stammkräfte in der Offensive zudem aus gesundheitlichen Gründen. "Ich bin enttäuscht, dass der eine oder andere nicht in die Bresche springen und die Chance nutzen kann", gab Toppmöller zu. Ein klarer Rüffel an Bankspieler wie Jens Petter Hauge, Jessic Ngankam oder Paxten Aaronson, der schon nach wenigen Minuten für den verletzten Junior Dina Ebimbe einspringen musste. Es ist nicht das erste Mal in den vergangenen Wochen, dass Toppmöller die Kader-Qualität in der Breite mehr oder weniger offen kritisiert.

Verstärkung kommt im Winter

Weil nach Dina Ebimbe (Ferse) auch Keeper Kevin Trapp zur Halbzeit mit Rückenproblemen ausgewechselt werden musste, hätten dem Team "zwei weitere Stützen" gefehlt, so Toppmöller. Und das "waren dann einfach zu viele". Beide Auswechslungen seien übrigens keine Vorsichtsmaßnahmen gewesen. Ob Trapp und Dina Ebimbe in Leverkusen wieder dabei sind, konnte am Donnerstag noch niemand sagen.

Die Eintracht wird sich im Winter auf mehreren Positionen verstärken. Der Schuh drückt vor allem in der Offensive, aber auch im zentralen Mittelfeld. Das wurde in Schottland noch einmal überdeutlich. Der einzige Lichtblick in Aberdeen: "Elias Baum hat es sehr gut gemacht", stärkte Toppmöller dem 18-jährigen Spieler aus der eigenen Jugend nach dessen Startelf-Debüt den Rücken. "Das nehmen wir als positive Sache mit." In Leverkusen wird es allerdings mehr positive Sachen brauchen, um nicht gehörig unter die Räder zu kommen.