Trapp stützt die Arme in die Seite.

Eintracht Frankfurt verspielt in der Nachspielzeit den sicher geglaubten Sieg bei Levski Sofia und damit gleichzeitig die sehr gute Ausgangslage für das Playoff-Rückspiel. Ein Traumtor der Hausherren wird zum Frankfurter Albtraum.

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Eintracht kassiert späten Ausgleich in Sofia

Enttäuschte Spieler nach dem 1:1 in Sofia
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Eintracht Frankfurt hat am Donnerstag einen großen Schritt in Richtung Gruppenphase der Conference League verpasst. Das Team von Trainer Dino Toppmöller kam bei Levski Sofia trotz Führung bis weit hinein in die Nachspielzeit nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus. Randal Kolo Muani hatte die Hessen früh in Führung gebracht (6. Minute), Hassimi Fadiga traf mit einem Traumtor aus 25 Metern noch zum Ausgleich (90.+5). "Wenn wir das zweite Tor machen, dann haben wir Ruhe. Insgesamt war das zu wenig", bemängelte Sportvorstand Markus Krösche nach der Partie.

Kolo Muani trifft zur Führung

Die Eintracht, die gegen den bulgarischen Pokalsieger mit einer Viererkette und jeder Menge Offensivdrang begonnen hatte, erwischte im stimmungsvollen Nationalstadion einen Start nach Maß. Omar Marmoush, der für Jesper Lindström in die Startelf gerutscht war, eroberte nach perfektem Pressing-Verhalten den Ball am gegnerischen Strafraum und behielt auch beim Umschalten die Übersicht. Über Eric Junior Dine Ebimbe, der dieses Mal im zentralen Mittelfeld ran durfte, und Mario Götze landete der Ball bei Kolo Muani, der ohne Probleme zur frühen Führung einschob.

Ein perfekter Beginn, der am Spielverlauf aber erst einmal nichts änderte. Insgesamt war die Mannschaft von Trainer Dino Toppmöller, der im Vergleich zum 1:0-Arbeitssieg gegen Darmstadt 98 auch den erneut sehr aktiven Jens Petter Hauge und den oft überforderten Aurelio Buta von Beginn an gebracht hatte, zwar abgeklärter und reifer. Die Gastgeber zeigten sich aber unbeeindruckt und hätten durchaus ebenfalls treffen können.

Ronaldo vergibt Riesen-Chance

Jawad El Jemili zirkelte zunächst einen Freistoß aus aussichtsreicher Position über die Latte (20.), dann hätte Ronaldo den Ausgleich erzielen müssen (38.).

Nach einem schönen Anspiel seines brasilianischen Landsmanns zeigte der Stürmer von Levski Sofia aber, dass er zwar heißt wie ein ganz Großer, aber wohl doch kein ganz Großer ist. Statt den Ball aus einem Meter ins leere Tor zu drücken, schoss er ihn in die Arme des bereits geschlagenen Eintracht-Keepers Kevin Trapp und bewahrte die Eintracht so vor einer deutlich komplizierteren Aufgabe. Eine verrückte Szene und die letzte nennenswerte Aktion der ersten Hälfte.

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Robin Koch: Fühlt sich extrem bitter an

Robin Koch
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Das Higlight kommt ganz zum Schluss

Viel änderte sich auch nach Wiederanpfiff erst einmal nicht. Die Hausherren versuchten weiter alles und machten der Eintracht das Leben schwer, die Hessen waren um Kontrolle bemüht und setzten vermehrt auf Kontersituationen. Viel Einsatz und Wille auf beiden Seiten, hochkarätige Möglichkeiten gab es aber lange nicht. Einmal verstolperte Hauge in aussichtreicher Position und nach schöner Vorarbeit des sehr auffälligen Marmoush (52.), ein anderes Mal köpfte Robin Koch nach einer Ecke deutlich drüber (65.).

Die Schlussphase, in der sich Kolo Muani schonen und nach seiner Auswechslung (67.) gedanklich auf Paris oder Mainz vorbereiten durfte, hatte dann aber doch noch einen besonderen Höhepunkt parat. Als bereits alles auf einen Sieg der Hessen hindeutete und alle eigentlich nur noch auf den Abpfiff warteten, fasste sich der eingewechselte Fadiga ein Herz und überwand Eintracht-Torhüter mit einem unglaublichen Distanzschuss.

Richtig schlecht ist die Ausgangslage der Eintracht nun zwar weiter nicht, der Last-Minute-Ausgleich dürfte den Bulgaren aber nun noch einmal ordentlich Rückenwind geben. Weiter geht’s am kommenden Donnerstag (20.30 Uhr) in Frankfurt.

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LEVSKI SOFIA - EIN.FRANKFURT 1:1 (0:1)


Sofia: Andrejew - Petris (81.Stefanov), Dimitrow, Cordoba, Tsunami - Krajew - Mitkow (68.Mendes),El Jemili (87.Fadiga) - Ronaldo, Welton - Ricardinho (68.Galchev)
Frankfurt: Trapp - Tuta, Koch, Pacho - Buta (87.Smolcic), Skhiri, Ebimbe - Haug (67.Knauff) Götze (77.Jakic) - Marmoush (77.Lindström), Kolo Muani (67.Ngankam)

Tore: 0:1 Kolo Muani (6.), 1:1 Fadiga (90.+5)
Schiedsrichter: Ladebäck (Schweden)

Zuschauer: 43.000

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