Eintracht-Abwehrmann Almamy Touré wird nach der Saison gehen.

Das Ende der Zusammenarbeit zwischen Almamy Touré und Eintracht Frankfurt stand schon länger fest. Dennoch ist der anstehende Abschied des Europa-League-Gewinners ein emotionaler.

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Die komplette Eintracht-PK vor dem Spiel gegen Freiburg

Oliver Glasner
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Der 31. Januar 2019 war einer der spektakulärsten Deadline-Days, die Eintracht Frankfurt unter dem damaligen Sportvorstand Fredi Bobic erlebt hatte. Martin Hinteregger, Tuta - und Almamy Touré wechselten kurz vor Toresschluss an den Main.

Touré ist sehr verletzungsanfällig

Rund 750.000 Euro flossen für Touré in Richtung Monaco. Seine Zeit in Frankfurt fing jedoch bereits mit einer Oberschenkelverletzung an. Diese körperliche Anfälligkeit sollte ihn in den kommenden viereinhalb Jahre häufig zurückwerfen. Den Sprung zum unumstrittenen Stammspieler packte Touré auch deshalb nie. Im Sommer ist endgültig Schluss, wie der Klub am Donnerstag mitteilte. Der auslaufende Vertrag wird definitiv nicht verlängert.

Sollte Touré noch das letzte Ligaspiel gegen Freiburg und das Pokal-Endspiel gegen Leipzig bestreiten, wird er im Optimalfall 82 Pflichtspiele für die Eintracht absolviert haben. Bei der Masse an Partien, die die Frankfurter seit Januar 2019 bestritten haben, ist das nicht viel.

Oliver Glasner stellte bei seiner letzten Pre-Match-Pressekonferenz vor einem Bundesligaspiel als Eintracht-Trainer daher fest: "Almamy ist schon sehr lange her. Seine häufigen Verletzungen ziehen sich aber wie ein roter Faden durch."

'Bruder Leichtfuß' ist Eintracht-Europa-League-Held

Dabei vereint Touré viele tolle Eigenschaften: Schnelligkeit, Physis, der 27-Jährige ist ein guter Fußballer, wie auch seine Vorlage auf Schalke zum zwischenzeitlichen 2:1 zeigte. "Almamy ist ein wahnsinnig feiner Mensch. Er ist nicht der große Clown in der Kabine, sondern ein ganz angenehmer Kerl", sagte Glasner.

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Eintracht empfängt Freiburg

Eintracht Frankfurt empfängt am letzten Spieltag (Samstag, 15.30 Uhr) den SC Freiburg. Philipp Max und Kristijan Jakic kehrten in dieser Woche nach mehrwöchigen Verletzungspausen ins Training zurück, könnten erste Minuten sammeln. Kapitän Sebastian Rode (Schlag auf das Sprunggelenk) droht hingegen auszufallen.

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Aber er ist eben auch der 'Bruder Leichtfuß', dem haarsträubende Fehler unterlaufen. Bei den Fans hat Touré trotz seiner fehlenden Konstanz und Patzeranfälligkeit dennoch ein Stein im Brett. Dies lag vor allem an seiner starken Leistung im Europa-League-Endspiel im Glutofen von Sevilla gegen die Glasgow Rangers.

Außergewöhnliche Leistung im Finale von Sevilla

Glasner schwärmte von dessen Einsatz: "Er hat in diesem Spiel, obwohl er Krämpfe hatte, als einziger Spieler der Dreierkette 120 Minuten die Knochen hingehalten. Das erwähne ich so deutlich, weil er davor wenig gespielt hat." Es sei "außergewöhnlich", dass er bei Temperaturen von 35 oder 36 Grad bis zum Ende durchgehalten habe. Zu Beginn standen Tuta und Evan N'Dicka neben ihm, bei Schlusspfiff hießen die Kollegen Makoto Hasebe und Christopher Lenz.

Touré hat deshalb auf seine Art und Weise Geschichte geschrieben bei der Eintracht. Er wird als Europa-League-Gewinner in den Büchern des Klubs immer wieder auftauchen - auch deshalb schwingt eine große Portion Wehmut mit in diesem Abschied. Möglicherweise darf er noch seinen Teil dazu beitragen, dass am 4. Juni nach dem DFB-Pokalfinale die nächste Party am Frankfurter Römer gefeiert wird.