Das ist Eintracht-Neuzugang Rasmus Kristensen Ein Leadertyp mit Potenzial zum Fanliebling

Mit Rasmus Kristensen hat Eintracht Frankfurt die erhoffte Lösung für die Rechtsverteidiger-Position gefunden. Der Däne könnte sich aus mehreren Gründen als Volltreffer erweisen.

Rasmus Kristensen beim Testspiel der Eintracht in Heusenstamm
Rasmus Kristensen beim Testspiel der Eintracht in Heusenstamm Bild © Imago Images
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Egal, wo Rasmus Kristensen unter Vertrag stand, die Menschen sprechen in den höchsten Tönen von ihm. "Er ist ein absoluter Anführer", lobte Kristensens Trainer Matthias Jaissle in Salzburg. "Er könnte der neue Publikumsliebling werden", schrieb der Journalist James Marshment, als Kristensen in Leeds anheuerte. "Ich liebe ihn wirklich und manchmal habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich ihm nicht den Platz gegeben habe, den er verdient", sagte Daniele De Rossi, Kristensens Coach bei der AS Rom.

Eintracht Frankfurts Neuzugang hat also Spuren hinterlassen, er kommt mit den allerbesten Empfehlungen nach Hessen. Die Eintracht ist dabei bereits die sechste Station im sechsten Land für den Rechtsverteidiger, der in Midtjylland zum Profi reifte, dann über Ajax Amsterdam und Salzburg nach Leeds kam, von wo er nach Rom ausgeliehen wurde. Seine stärkste Phase hatte Kristensen, der beim Frankfurter Testspiel-Sieg in Heusenstamm bereits fleißig Autogramme schrieb, dabei in Salzburg, was mit drei Jahren gleichzeitig auch seine längste Zeit bei einem Klub war. Was möglicherweise zusammenhängt.

Kristensen: "Ich würde es fast als Schachspiel beschreiben"

In Amsterdam spielte Kristensen anderthalb Jahre, kam auf 27 Spiele, Stammspieler war er nicht. In Leeds absolvierte Kristensen 30 Partien, fand sich vor allem in der Mitte der Saison aber plötzlich auf der Bank wieder. Am Ende der Saison stieg er, gemeinsam mit Robin Koch, aus der Premier League ab.

Auch in seinem Jahr in Rom, siehe Zitat von De Rossi, war Kristensen kein Stammspieler. Auch wenn er dort taktisch noch einmal einen Schritt gemacht haben dürfte. "Es ist definitiv viel taktischer. Es geht nicht so sehr um Umstellungen wie in England und Österreich. Es ist ein viel taktischerer, disziplinierterer Fußball. Ich würde es fast als ein Schachspiel beschreiben", sagte er während seiner Zeit in Rom.

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Testspiel der Eintracht gegen Heusenstamm | hessenschau vom 20.07.2024

hs 20.07.2024
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"Seine Emotionen pushen das ganze Team"

Dass er das Zeug zum Leader hat, zeigte er indes in Salzburg. In der österreichischen Liga wird man mit dem Konzernklub RB sicherlich eher weniger gefordert, aber der mittlerweile 27 Jahre alte Kristensen konnte vor allem auch in der Champions League auf sich aufmerksam machen, als er 2020/21 mit Salzburg eine hervorragende Saison spielte und in der Königsklasse mit die besten Zweikampfwerte aufwies. "Seine Emotionen pushen das ganze Team. Als Rechtsverteidiger hat er einen starken Offensivdrang, marschiert die Linie rauf und runter und ist auch torgefährlich", sagte Jaissle.

Das deckt sich mit Kristensens Selbstwahrnehmung. "Ich bin ein sehr physischer Spieler. Ich bringe Kraft, Schnelligkeit und Dynamik mit und werde mich immer in den Dienst der Mannschaft stellen", beschrieb sich Kristensen einst selbst, als er noch für die dänische U21 kickte. Aus dem damaligen U21-Führungsspieler ist längst ein A-Nationalspieler geworden, 21 Länderspiele hat er mittlerweile auf dem Konto. Auch wenn bei der EM kein Spiel dazukam.

"Heute ist ein schöner Tag für mich"

Nun also Frankfurt, und auch wenn die Eintracht Kristensen erst einmal ausgeliehen hat, könnte der Transfer doch auch längerfristig passen. Die Lücke auf der Außenverteidiger-Position ist seit längerem eklatant, auch sind Leadertypen im Kader der Hessen eher spärlich gesät. "Heute ist ein schöner Tag für mich", sagte Kristensen anlässlich des Transfers. "Rasmus ist ein robuster und zweikampfstarker Spieler, der ein klares Außenverteidigerprofil hat, aber auch als Innenverteidiger spielen kann", freute sich Sportvorstand Markus Krösche. Auch in Frankfurt also bislang nur warme Worte.

Quelle: hessenschau.de/Stephan Reich