Willian Pacho

Eintracht-Innenverteidiger Willian Pacho zeigt sich im Training resolut und technisch beschlagen. Auch menschlich scheint der Neuzugang bei den Hessen gut ins Team zu passen.

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Die Pressekonferenz mit Willian Pacho

Willian Pacho
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Ist Willian Pacho ein Mann, der zu seinem Wort steht – und es gibt keinen Grund, daran zu zweifeln –, dürfte sich Eintracht Frankfurt mit seinem neuen Innenverteidiger ein echtes Arbeitstier geangelt haben. Vier, fünf Mal betonte der Neuzugang auf seiner Vorstellungs-Pressekonferenz am Donnerstag, er wolle nun hart arbeiten. "Ich bin sehr glücklich, hier zu sein. Ich bedanke mich für die Möglichkeit, hier spielen zu dürfen. Jetzt gilt es zu arbeiten", so Pacho. Beste Voraussetzungen also, um bei der Eintracht Karriere zu machen.

Wer Pacho im Trainingslager und den Testspielen beobachtet hat, wird erkannt haben, dass der Ecuadorianer Fußball durchaus schon arbeitet, zumindest in Form einer knallharten Zweikampfführung in der Defensive. Nach vorne hingegen deutete der 21-Jährige an, dass er den Ball auch mit der feinen Klinge zu spielen weiß. Was sich mit seiner Selbstwahrnehmung deckt: "Ballbesitz liegt mir, die Arbeit mit dem Ball ist meine Stärke, auch in Defensivduellen kann ich helfen. Ich möchte mich auf allen Ebenen entwickeln, bei langen Bällen kann ich noch dazulernen", so Pacho.

"Der Zwischenschritt Belgien war nützlich"

Insgesamt macht der junge Verteidiger, der links in der Innenverteidigung Evan N’Dicka beerben soll, bereits den Eindruck, fester Bestandteil der Mannschaft zu sein. Ein sympathischer Typ mit einer ordentlichen Portion Gelassenheit, dem anderthalb Jahre bei Royal Antwerpen augenscheinlich gut getan haben. "Der Zwischenschritt Belgien war nützlich, um als Mensch zu wachsen und mich an das europäische Niveau zu gewöhnen. Ich musste mich anpassen", so Pacho.

Mit der Empfehlung von 53 Pflichtspielen und einer spektakulär in letzter Minuten gewonnenen Belgischen Meisterschaft will Pacho nun also auch in Frankfurt durchstarten. Auch wenn er selbst das etwas defensiver formuliert. "Ich möchte erst einmal ankommen, Bestandteil der Eintracht-Familie werden, im zweiten Schritt dann Spielzeit bekommen. Es gibt viele Hilfestellungen vom Verein." Und nette Kollegen, mit denen Pacho trotz Sprachbarriere bereits jetzt sichtbar Spaß im Training hat und viel lacht "Die Verständigung ist wichtig, aber vieles geht im Fußball über Chemie. Ich spreche aber auch Englisch, das ist kein Problem."

"Ein super Typ"

Besonders angetan hat es Pacho dabei Makoto Hasebe, der mit 39 Jahren noch immer die Schuhe schnürt. "Seit dem ersten Tag habe ich mich für ihn interessiert, wie er arbeitet und trainiert, er ist unglaublich, ein Vorbild." Und Stürmer Kolo Muani, der wahrscheinlich herausragendste Spieler der Hessen. "Ein super Typ, der immer gute Stimmung verbreitet. Wir haben eine gute Verbindung, er hilft mir, mich hier einzuleben und wohlzufühlen. Und auf dem Platz ist er außergewöhnlich und beeindruckend."

Dass sich Pacho überhaupt für die Eintracht entschied, haben die Hessen allerdings auch Aurelio Buta zu verdanken, mit dem Pacho bei Antwerpen zusammenspielte und bei dem er sich über die Eintracht erkundigte. Und auch bei Leverkusens Piero Hincapié holte er Informationen ein. "Wir kennen uns gut, haben bereits in der Jugend zusammengespielt. Wir haben über die Bundesliga gesprochen, über den Wettkampf und das Niveau und waren uns einig, dass man hier sehr viel lernen kann", so Pacho. "Aber auch über das Land allgemein, das Klima und die Menschen. Es war ein guter Austausch."

Klingt, als könnte es passen zwischen Willian Pacho und Eintracht Frankfurt, menschlich wie sportlich. Zumindest an mangelnder Arbeitseinstellung wird es wohl eher nicht scheitern.