Axel Hellmann (imago/Jan Huebner)

Eintracht-Vorstandssprecher Axel Hellmann hat im vereinseigenen Podcast auf das Jahr 2023 zurückgeblickt. Sein Fazit fällt durchwachsen aus, er sieht aber Gründe dafür, warum es "Luft nach oben" gab.

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heimspiel_18.12.23
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Champions League, Pokalfinale, Wechseltheater um Randal Kolo Muani und ein erneuter Umbruch im Sommer: Bei Eintracht Frankfurt war im Jahr 2023 ordentlich was los. Eintracht-Sportvorstand Axel Hellmann hat nun im vereinseigenen Podcast auf das Jahr zurückgeblickt. "Alles in allem war das Jahr ganz okay. Ich würde es nicht als richtig gutes Jahr bezeichnen, weil es für unsere Vereine ganze Reihe von Störgeräuschen und Themen gab, die uns nicht gefallen können", zog Hellmann Bilanz.

Zu den Störgeräuschen zählte er unter anderem die geräuschvolle Trennung von Ex-Trainer Oliver Glasner im Sommer. Glasner hatte mit der Eintracht 2022 den Europacup geholt, im Frühjahr 2023 aber eine sportliche Durststrecke in der Liga zu verantworten und sich in Interviews wiederholt dünnhäutig präsentiert. Zur neuen Saison wurde er von Dino Toppmöller ersetzt.

"Wirtschaftlich sehr stark, sportlich ausbaufähig"

Hellmann schloss aber auch die aktuelle Hinrunde mit ein. "Die Entwicklung bei unseren Frauen und in der Jugend ist top", so Hellmann. "Wenn ich aber sehe, dass wir bei den Männer-Profis den ein oder anderen Punkt mehr hätten holen müssen, dann kann ich sagen, dass es zwar ein wirtschaftlich sehr starkes Jahr war, aber sportlich sicherlich ausbaufähig."

Die Hinrunde sei in der Liga zwar gut, insbesondere das Aus im Pokal bei Drittligist Saarbrücken tue aber sehr weh, so Hellmann. "Das hätte nicht passieren dürfen. Mit keiner Mannschaft. Unter keinen Umständen. Zu keiner Zeit." Ebenso sei er mit den Darbietungen der Eintracht in der Europa Conference League nicht zufrieden, in der man "eigentlich nur ein überzeugendes Spiel" gemacht habe. "Das kann nicht unser Anspruch sein. Die Hinrunde hätte an der ein oder anderen Stelle noch eine Menge Luft nach oben gehabt."

"Haben keine Zukunft mit Glasner gesehen"

Wichtig sei jedoch, dass die Probleme auch erklärbar seien. Man habe nicht nur Kolo Muani für 95 Millionen Euro an PSG abgegeben (Hellmann: "Wir werden solche Transfer, wenn sie uns angeboten werden, immer machen"). Sondern auch viele neue junge Spieler geholt, die sich unter einem neuen Trainerteam an die Bundesliga gewöhnen müssten. "All das sind Themen, die gehen nicht von heute auf morgen", so Hellmann.

Das Selbstverständnis des Klubs als Ausbildungsverein auf hohem Niveau sei auch ursächlich für die Trennung von Glasner gewesen, wie Hellmann verriet. "Das war auch der Grund, warum wir keine Zukunft in der Zusammenarbeit mit Oliver Glasner gesehen haben", so Hellmann. "Weil wir verstanden haben, dass wir junge Spieler weiterentwickeln müssen und nicht in das Regal der fertigen Spieler greifen können, die wir uns einfach nicht leisten können. Wenn das so entschieden ist, dann kann die Erwartungshaltung auch nicht sein, dass wir mit 32 Punkten durch die Liga fegen."

Entsprechend müssen sich die Mannschaft weiter steigern, wolle man wieder international spielen. Dabei setzt Hellmann auch auf die Fans: "Deren Wucht und Rückenwind haben wir schon oft gepriesen als einen wesentlichen Bestandteil des Erfolges in den vergangenen Jahren."