Trapp und Götze von Eintracht Frankfurt

Nach der Länderspielpause bleibt Eintracht Frankfurt genau ein Training mit dem kompletten Kader, um sich auf das Gastspiel bei der TSG Hoffenheim vorzubereiten. Ob Kevin Trapp und Mario Götze spielen können, entscheidet sich erst kurzfristig.

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Die Eintracht-PK vor dem Spiel bei der TSG Hoffenheim

Toppmöller PK
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Dino Toppmöller war beim Zusammenzählen seiner Spieler am Donnerstag kurzzeitig auf die Hilfe eines Spickzettels angewiesen. Da zwei Tage vor dem richtungsweisenden Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim am Samstag (15.30 Uhr) noch immer nicht alle Nationalspieler zurück in der hessischen Heimat sind, kam selbst der Trainer kurz durcheinander.

"Willian Pacho ist glaube ich noch im Flugzeug, Ellyes und Trappo sind seit heute da", sagte Toppmöller und blickte dann auf seine Notizen: "Damit ich keinen vergesse: Hugo, Faris, Paxten und Omar kamen gestern zurück." Seine Botschaft: Der Kader von Eintracht Frankfurt gleicht aktuell noch einem Flickenteppich, eine intensive und ungestörte Vorbereitung war dank der Länderspielpause nicht möglich.

Nur ein Training in Bestbesetzung

Der Plan der vergangenen Woche: Nachdem Toppmöller seinen Profis von Samstag bis Montag insgesamt drei freie Tage gegönnt hatte, trainierte am Dienstag und am Mittwoch nur ein kleiner Teil des Frankfurter Aufgebots, am Donnerstag gab es ein leichtes Training für alle Daheimgebliebenen und die ersten Zurückgekehrten.

Die einzige ernstzunehmende Einheit wird es dann ungefähr 24 Stunden vor Anpfiff geben. "Wir haben am Freitagnachmittag das erste und einzige Training mit allen Spielern", so Toppmöller.

Trapp zwickt der Rücken

Und als ob diese Konstellation mit zahlreichen Jetlags und müden Beinen nicht schon kompliziert genug wäre, gibt es auch noch das eine oder andere Wehwehchen. Allen voran Torhüter Kevin Trapp, der bereits während der USA-Reise der DFB-Elf über Rückenprobleme klagte und beim Spiel gegen Mexiko (2:2) deshalb nicht zum Kader gehörte, kämpft noch mit Schmerzen und droht für den Trip nach Sinsheim auszufallen. "Wir müssen da von Tag zu Tag schauen", sagte Toppmöller. Eine Aussage, die angesichts von nur noch zwei Tagen bis zum Spiel eher nichts Gutes verheißt.

Immerhin: Selbst wenn Trapp das Training am Freitag verpassen sollte, kann er sich quasi selbst aufstellen. "Wenn er am Samstag Grünes Licht gibt, wird er spielen", so Toppmöller.

Götze wartet auf das zweite Kind

Noch spannender wird es – aus gleich zwei Gründen – bei Mario Götze. Der Spielmacher, der zuletzt in einem Leistungsloch steckte und dann auch noch gesperrt war, ist zwar topfit und schob am Montag sogar eine Extra-Schicht. Da seine Ehefrau minütlich das zweite gemeinsame Kind erwartet und Götze verständlicherweise bei der Geburt dabei sein will, könnte er ebenfalls ausfallen. "Das haben wir nicht in der Hand", fasste Toppmöller richtig zusammen.

Sollte bis Freitagabend nichts passieren, wird Götze wohl dabei sein und zur Not am Samstag schnell nach Hause düsen. "Der Weg ist ja nicht so weit", befand Toppmöller. Mit genug PS, die Götze haben dürfte, und einer freien A5 könnte der werdende Papa innerhalb von knapp 90 Minuten vom Strafraum in den Kreißsaal wechseln und seine Tochter persönlich in Empfang nehmen. Aufregende Zeiten bei der Eintracht.

Toppmöller grübelt über Aufstellung

Ob und inwieweit die in vielen Fällen weitgereisten Nationalspieler im Vollbesitz ihrer Kräfte sind, wird sich zudem noch zeigen müssen. "Normalerweise haben wir zu diesem Zeitpunkt schon ein Grundgerüst im Kopf", so Toppmöller. "Dieses Mal müssen wir abwarten." Der Trainer und seine Assistenten stehen vor einem kniffligen Puzzle.

So könnte die Eintracht in Hoffenheim spielen

Und dann wäre da ja auch noch ein Gegner. Die TSG Hoffenheim, die in den vergangenen Tagen ebenfalls auf eine ganze Menge Nationalspieler verzichten musste und den Ausfall von Topstürmer Andrej Kramaric verkraften muss, steht aktuell auf Platz fünf und wird den Hessen einiges abverlangen. "Es treffen sich zwei Mannschaften, die sehr gerne den Ball haben und nach vorne spielen wollen", analysierte Toppmöller. "Das könnte eine interessante Partie werden."

10.000 Fans mit in den Kraichgau

Schön für die Eintracht zudem: Die elf Profis auf dem Rasen sind zwar noch nicht gefunden, zumindest auf den zwölften Mann werden sich die Hessen aber verlassen können. "Wir freuen uns alle extrem auf das Spiel in Hoffenheim. Auch, weil sehr viele Zuschauer von uns das wieder zu einem Heimspiel machen werden", so Toppmöller. Insgesamt haben sich 10.000 Eintracht-Fans mit Tickets eingedeckt.