Niels Nkounkou dreht nach seinem Tor gegen Köln zum Jubeln ab.

Eintracht Frankfurt hat Köln 90 Minuten lang im Griff, fängt sich aber dennoch ein Gegentor. Im letzten Drittel tun sich die Hessen selbst hingegen schwer. Die Erlösung bringt ein Last-Minute-Transfer.

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Highlights: Eintracht Frankfurt - 1.FC Köln

Im Hintergrund sieht man ein Fussballstadion, davor links das Logo von Eintracht Frankfurt und rechts das Logo vom 1. FC Köln
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Eintracht Frankfurt hat gegen den 1. FC Köln am Sonntag 1:1 (0:1) gespielt. Ein geschenktes Elfmetertor von Florian Kainz (43.) konterte Neuzugang Niels Nkounkou kurz vor Schluss (87.). Hier gibt’s die fünf wichtigsten Erkenntnisse des Spiels:

1. Traumdebüt für Nkounkou

Die Geschichte des Spiels lieferte natürlich Niels Nkounkou. Am Freitag erst verpflichtet, am Sonntag in der 73. Minute eingewechselt und in der 87. Minute das erste Tor für den neuen Klub erzielt: "Es war traumhaft. Ich hätte es mir nicht besser vorstellen können", fasste der Mann des Tages sein Frankfurter Debüt zusammen.

Für einen Startelfeinsatz hat es in so kurzer Zeit natürlich noch nicht gereicht für den 22-Jährigen. Das dürfte sich aber schon bald ändern. "Niels braucht mal zwei Wochen Training, weil er körperlich noch Dinge aufholen muss. Wenn dieser Spieler topfit ist, dann wird er uns viel Freude bereiten", urteilte Trainer Dino Toppmöller.

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Die Pressekonferenz nach dem Spiel Eintracht Frankfurt - 1.FC Köln

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2. Max betreibt keine Eigenwerbung

Leidtragender eines topfitten Niels Nkounkou wäre Philipp Max. Dem einzig anderen gelernten linken Flügelspieler im Kader droht noch häufiger ein Platz auf der Bank. Schon beim Conference-League-Rückspiel gegen Sofia vertraute Toppmöller lieber Junior Dina Ebimbe die ungewohnte Position an. Gegen Köln durfte nun Max mal wieder ran – und betrieb nicht gerade Eigenwerbung.

Nach vorne kam über seine Seite deutlich weniger Druck als über den starken Aurelio Buta auf rechts. Zu allem Überfluss schenkte Max den harmlosen Geißböcken kurz vor Halbzeitpfiff dann auch noch einen Elfmeter, als er gegen Eric Martel im Strafraum doch arg ungelenk dazwischenging. Zur Halbzeit wurde er ausgewechselt.

3. Die Bank bringt's

Die Eintracht wollte in diesem Transfersommer den Kader in der Breite verstärken. Dass ihr das gelungen ist, wurde beim Ausgleichstreffer sichtbar: Der eingewechselte Sebastian Rode eroberte im rechten Mittelfeld den Ball und spielte ihn blitzschnell zum eingewechselten Jessic Ngankam. Über Mario Götze kam der Ball zum eingewechselten Paxten Aaronson, der wiederum auf den eingewechselten Nkounkou ablegte. Satter Schuss ins lange Eck: 1:1 (87.).

Vier der fünf am Tor beteiligten Spieler standen maximal 20 Minuten auf dem Platz. Dass die Eintracht in dieser Saison richtig viel Qualität von der Bank bringen kann, ist genau das: eine echte Qualität. Da hat man in zurückliegenden Spielzeiten auch schon ganz anderes erlebt.

4. Kolo Muani noch in den Köpfen

Richtig viel Qualität hat die Eintracht natürlich mit Randal Kolo Muani verloren. Auch wenn der Last-Minute-Verkauf "alternativlos" war, wie Sportvorstand Markus Krösche vor dem Spiel noch einmal klarstellte, ein potenzieller 20-Tore-Stürmer würde den Hessen (so wie fast allen Vereinen) guttun. Die Eintracht spielt ansehnlichen Fußball, ist im letzten Drittel aber zu häufig zu ungenau.

Hätte Nkounkou nicht noch spät ausgeglichen, wäre die Kolo-Muani-Diskussion erneut entflammt. So blieb es bei Schmähplakaten von den Eintracht-Fans gegen den einstigen Publikumsliebling. Sportvorstand Krösche ist dennoch sicher: "Das ist vielleicht heute so, aber das Thema Kolo Muani wird wiederkommen."

5. Eintracht weiter ungeschlagen

Es ist noch ein bisschen schwierig zu sagen, wie gut diese Eintracht-Mannschaft wirklich ist. Das Manko ist sicherlich ganz vorne zu suchen. Die Hessen tun sich beim Kreieren von Chancen noch sichtlich schwer. Die Abwehr wirkte hingegen auch gegen Köln richtig sattelfest. Der Spielaufbau könnte zwar manchmal noch etwas schneller in die Vertikale gehen, ist aber meist richtig ansehnlich.

Die Entwicklung scheint in die richtige Richtung zu gehen. Dass eine Mannschaft mit neuem Trainer und vielen, vielen neuen Spielern Zeit brauchen wird, bis alle Rädchen ineinandergreifen, davor hatten die Verantwortlichen schon vor der Saison gewarnt. Die Eintracht ist auf einem guten Weg – und dabei auch noch ungeschlagen.

Das "Kohle Muani"-Spruchband in der Eintracht-Kurve