Dino Toppmöller vor dem Spiel gegen Hoffenheim.

Mit einem Sieg in Dortmund kann die Eintracht wieder an die Champions-League-Plätze heranrücken. In der Vorbereitung auf das Spiel legt Trainer Dino Toppmöller Wert auf Pressing und das Verhalten der Abwehrkette. Einen guten Eindruck hinterlässt ein vormaliges Sorgenkind.

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So übt die Eintracht das Pressing vor Dortmund

Hugo Ekitiké und Robin Koch im Zweikampf.
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Erst am Sonntag spielt Eintracht Frankfurt bei Borussia Dortmund (17.30 Uhr), doch einen frühen Erfolg über den BVB verbuchten die Hessen bereits am Donnerstag. Bei der Nominierung für die anstehenden Spiele der Nationalmannschaft tauchte Verteidiger Robin Koch wieder im Aufgebot auf, die drei Borussen-Abwehrspieler Mats Hummels, Nico Schlotterbeck und Niklas Süle waren hingegen nicht dabei. "Robin ist durch seine Auslandserfahrung gereift, ist aktuell mit der zweikampfstärkste Spieler in der Bundesliga. Er ist einer, der viel spricht und viel coacht", begründete Bundestrainer Julian Nagelsmann seine Entscheidung.

Sein Trainerkollege habe ihm mitgeteilt, dass Koch auch im Training immer alles reinhaue. Jener Kollege heißt Dino Toppmöller und ist mit Nagelsmann als dessen Assistent während der Zeit bei den Bayern bestens vertraut. Am Mittwoch bei der Übungseinheit der Eintracht bestätigte Koch gleich mal den Eindruck. Er haute sich wieder ordentlich rein, grätschte, antiziperte und dirigierte. Genauso hatte er es trotz seines Fehlers vor dem 0:1 am vergangenen Sonntag gegen Hoffenheim getan und nicht nur aufgrund seines Ausgleichtores maßgeblich zum Erfolg beigetragen.

Trockenübung für Koch & Co.

"Das war unser bestes Spiel dieses Jahr", hatte Koch hinterher gesagt und gleich die Ansage nachgeschoben: "Wir fahren nach Dortmund, um zu gewinnen." Der gebürtige Kaiserslauterer geht nicht nur verbal voran, gleich in seiner ersten Saison gehört er am Main zu den Führungsspielern und führte die Eintracht bereits zwei Mal als Kapitän aufs Feld. In den drei Spielen ohne Koch hingegen kassierte die Eintracht gleich sieben Gegentore. Zuletzt agierte er in der Innenverteidigung neben Willian Pacho in einer Viererkette. Das Training am Mittwoch deutete darauf hin, dass diese Formation auch in Dortmund beibehalten wird.

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Frankfurt will Franken-Knipser | hessenschau Sport vom 12.03.2024

Uzun jubelt
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Da ließ Toppmöller die Verteidiger um Koch in einer Art Trockenübung mit dem Co-Trainer als gegnerischem Stürmer und ohne Torwart das Verschieben üben. Der linke Außenverteidiger attackierte den ballführenden Gegner, Koch & Co. rückten in Erwartung eines langen Balls zurück und dann bei einem Querpass des Gegners umgehend vor. Diese Laufwege mussten die Spieler mehrere Male wiederholen. Besonderheit: Der Leidtragende einer möglichen Frankfurter Abseitsfalle wäre am Sonntag BVB-Angreifer Niclas Füllkrug, der am Mittwoch beim Champions-League-Spiel gegen Eindhoven mit einer äußerst knappen Abseitsentscheidung haderte.

Üben für Dortmund: Überzahl und Pressing

Es gab weitere Übungen am Stadtwald, die auf eine Strategie für das Dortmund-Spiel hinweisen könnten. Die Frankfurter übten das Passen auf engem Raum, bevor der Ball zu einem Konter in Überzahlsituation gespielt wurde. Genau durch solch einen Zug war im Hinspiel das 2:0 für die Eintracht gegen den BVB gefallen.

Noch intensiver wurde die Einheit, als ein Team in Unterzahl jeweils eine Minute lang ins Dauerpressing gehen sollte. Dabei rasselten Timothy Chandler und Ersatzkeeper Jens Grahl zusammen, Letzterer musste lange am Knie behandelt werden und trainierte deswegen am Donnerstag nur individuell. Ein weiterer Schreckmoment: Auch Omar Marmoush musste nach einem Zweikampf länger behandelt werden, konnte aber weitermachen und am Donnerstag normal trainieren.

Wie belastbar ist Ekitiké?

Der Ägypter befindet sich weiterhin in Topform; auch im Training strotzte er mit seinen Finten und Abschlüssen nur so vor Selbstvertrauen. Einem Bericht der Bild-Zeitung zufolge sollen nun schon Arsenal und Liverpool Interesse am Angreifer haben, Frankfurt aber erst ab einer Ablöse von 50 Millionen Euro verhandlungsbereit sein.

In der derzeitigen Verfassung wäre Marmoush bei der Eintracht im Sommer wohl nur ersetzbar, wenn Zugang Hugo Ekitiké endlich voll in Tritt käme. Doch auch anderthalb Monate nach seiner Ankunft ist offen, wie belastbar der Franzose ist.

Ekitiké bleibt lange auf dem Rasen

Im Training am Mittwoch machte er die 90-minütige Einheit problemlos mit und zeigte, welch außerordentlich gute Ballbehandlung und ersten Kontakt er besitzt. Ekitiké agierte wendig und mit dem direkten Zug zum Tor, doch beim Zusammenspiel mit den Kollegen fehlte ihm noch das Timing, in den Zweikämpfen die Durchsetzungsfähigkeit.

Bei der Eintracht sind sie aber überzeugt, dass er diese Mängel mit der Zeit aufholen kann. Nach Informationen von "fussball.news" will der Klub die Kaufoption (im Gesamtpaket 20 Millionen Euro) ziehen. Und an Einsatzwillen scheint es Ekitiké nicht zu fehlen, am Mittwoch blieb er für lange Bälle noch als letzter Spieler auf dem Rasen. Später passte er sich noch mit einem Ordner am Trainingsplatz Bälle zu und versuchte, den vorbeilaufenden Coach zu tunneln. Die Laune in Frankfurt ist also selbst bei den Ersatzspielern hervorragend.

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Seppl Rode · Der Letzte seiner Art?

Im Hintergrund die Eintracht-Choreo der Fans zum 125. Jubiläum des Vereins, rechts Spieler Sebastian Rode mit Turban.
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