Wolfsburg trifft gegen die Eintracht

Die Eintracht wollte eine Reaktion zeigen und die Sieglos-Serie beenden. Doch gegen Wolfsburg reichte es wieder nicht für einen Dreierpack, der Ruhe ins Umfeld bringt. Der Wille war da - doch es langte nur für einen Teilerfolg.

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Eintracht holt Last-Minute-Punkt gegen Wolfsburg

Wolfsburg trifft gegen die Eintracht
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Eintracht Frankfurt wartet weiter auf einen richtigen Befreiungsschlag. Nach zuletzt enttäuschenden Auftritten und dem Aus aus der Conference League kam die SGE am Sonntag beim 2:2 (1:2) nicht über ein Remis gegen den VfL Wolfsburg hinaus. Die Hessen sind nun seit sechs Pflichtspielen sieglos und rutschen allmählich in eine Krise.  

Mit dem ersten Angriff gingen die ebenfalls kriselnden Gäste in Führung. Maxence Lacroix traf (2.). Philipp Max gelang zwar der Ausgleich (14.) für die Hausherren. Doch Kevin Behrens markierte das 2:1 für die Wölfe (36.). In der Nachspielzeit sicherte Torjäger Omar Marmoush mit seinem zehnten Treffer in dieser Bundesligasaison immerhin einen Punktgewinn (90.+2).

Winter-Neuzugang Ekitiké erstmals in der Startelf

Schon vor dem Spiel tat sich einiges - und zwar in der Aufstellung. Hugo Ekitiké stand erstmals in der Startelf. Zuvor war der millionenschwere Winter-Neuzugang aus Paris wegen Fitness-Defiziten über die Joker-Rolle nicht hinausgekommen und fünf Mal eingewechselt worden. Trainer Dino Toppmöller nahm noch drei weitere Änderungen vor: Eric Junior Dina Ebimbe, Philipp Max und Donny van de Beek bekamen den Vorzug vor Niels Nkounkou, Mario Götze und den mit Rückenproblemen fehlenden Ellyes Skhiri.

Mit diesem Personal wollte Toppmöller erreichen, dass sein Team die vielstimmig geforderte Reaktion zeigt. "Das Motto ist: mehr Herz, weniger Kopf", sagte der Coach. Und auch Sportvorstand Markus Krösche hatte verlangt, "mehr Intensität auf den Platz bringen". Doch trotz aller Beschwörungen legte die Eintracht einen Fehlstart hin.

Max trifft nach Ekitiké-Zuspiel

Bereits mit dem ersten Angriff gelang den seit sieben Spielen sieglosen Niedersachsen nach einem Eckball die Führung. Maximilian Arnold traf mit einem Distanzschuss zwar zunächst nur den Pfosten. Doch den Abpraller flankte Jonas Wind an den zweiten Pfosten, wo der freistehende Lacroix einnickte (2.). Die Eintracht zeigte sich davon unbeeindruckt, machte Druck und glich aus. Nach einem Zuspiel von Ekitiké zog Max aus halblinker Position aus zehn Metern ab, traf und markierte sein erstes Saisontor. Der Schuss schien aber alles andere als unhaltbar für den Wolfsburger Torwart Koen Casteels (14.).

Ekitiké blieb auch danach präsent. Seine Schnelligkeit zeigte er etwa, als er eine Flanke von Dina Ebimbe nutzte, doch sein Schuss ging übers Tor (23.). Vorne demonstrierte die Eintracht viel Wille, hinten blieb sie aber wie in den Spielen zuletzt anfällig. Doch Trapp konnte einen Schuss von Lovro Majer aus vielversprechender Position parieren (25.).

Wenig später musste Trapp aber hinter sich greifen. Die Eintracht-Abwehr ließ sich von einem schnell ausgeführten Freistoß düpieren, Behrens nutzte im Zweikampf mit Max seinen Größenvorteil und traf mit einem gezielten Kopfball in die rechte Ecke (36.). Wolfsburg drückte danach sogar auf den dritten Treffer.

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Die Eintracht-Pressekonferenz nach dem Remis gegen Wolfsburg

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Weiter Fan-Proteste

Nach der Pause kam es zu einer minutenlangen Spielunterbrechung, weil Zuschauer Tennisbälle, Flummis und andere Gegenstände auf den Rasen warfen. Sie protestierten damit erneut gegen die DFL und Investoren-Clubs wie den VfL Wolfsburg mit dem VW-Konzern im Rücken. Danach tat sich die Eintracht schwer, die Partie an sich zu reißen. Ansgar Knauff vergab die Riesenchance zum Ausgleich und schob den Ball am langen Pfosten vorbei (69.). Wenige Minuten später hatte der von Krämpfen geplagte Ekitiké Feierabend und wurde ausgewechselt (77.).

In der Endphase versuchte Frankfurt noch mal alles. Es fehlte zwar lange an den spielerischen Mitteln, um die auf die Defensive konzentrierten Wolfsburger in Verlegenheit zu bringen. Nach einer Kopfballvorlage des eingewechselten Timothy Chandler gelang dann Marmoush aber doch noch der umjubelte Ausgleich (90.+2).

Am nächsten Samstag steht der Eintracht - weiter Tabellensechster - mit dem Auswärtsspiel in Heidenheim die nächste Herausforderung bevor. Denn der Aufsteiger zeigt bislang eine überraschend starke Saison - im Gegensatz zur Eintracht.

Weitere Informationen

Eintracht Frankfurt – VfL Wolfsburg   2:2 (1:2)

Frankfurt: Trapp - Tuta, Koch, Pacho - Buta (90. Baum), Dina Ebimbe, van de Beek (67. Chaibi), Max (67. Nkounkou) - Knauff (90. Chandler), Marmoush - Ekitike (77. Bayoha)
Wolfsburg: Casteels - Baku, Lacroix, Jenz, Maehle - Arnold, Gerhardt - Majer (72. Wimmer), Paredes - Wind, Behrens (73. Nmecha)

Tore: 0:1 Lacroix (2.), 1:1 Max (14.), 1:2 Behrens (36.), 2:2 Marmoush (90.+2)
Gelbe Karten: Dina Ebimbe, Ekitike / Gerhardt

Schiedsrichter: Schlager (Hügelsheim)
Zuschauer: 58.000

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