Omar Marmoush im Vordergrund. Die Eintracht-Spieler kommen zum Warmlaufen ins Wolfsburger Stadion.

Eintracht Frankfurt stellt die ungefährlichste Offensive der Liga. Trainer Dino Toppmöller fordert seine Spieler zu mehr Mut im Spiel nach vorne auf.

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Highlights: VfL Wolfsburg – Eintracht Frankfurt

Im Hintergrund sieht man ein Fussballstadion, davor links das Logo vom VfL Wolfsburg  und rechts das Logo der Eintracht Frankfurt
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Der einst gefürchtete Sturm von Eintracht Frankfurt ist in dieser Saison zu einem lauen Lüftchen verkommen. In sechs Bundesligaspielen haben die Hessen bislang nur vier magere Törchen erzielt. Kein anderer Bundesligist ist schlechter, nur der Liga-Letzte aus Mainz und der Drittletzte aus Köln sind genauso schlecht wie die SGE.

Zwei Probleme haben die Hessen im Angriff: Ihnen fehlt nach dem Abgang von Randal Kolo Muani ein echter Knipser und ihnen fehlen häufig die Mittel, um ihre Stürmer in vorderster Front überhaupt zu bedienen. Mit mickrigen 59 Torschüssen gehört die Eintracht zu jenen Teams, die am seltensten überhaupt zum Abschluss kommen. Bei der 0:2-Niederlage in Wolfsburg am Samstag brachte es das Team von Trainer Dino Toppmöller auf sieben Torschüsse. Der VfL kam auf 19.

Aus eigenem Ballbesitz kontern

"Es war klar, dass es gegen Wolfsburg nicht einfach ist, Torchancen zu kreieren", nahm der Coach seine Mannschaft nach der ersten Saisonpleite zwar in Schutz, Toppmöller weiß aber sehr wohl, dass die Eintracht mehr Chancen hätte haben können, wenn sie im Umschaltspiel zielstrebiger agiert hätte.

"Du kannst aus dem eigenen Ballbesitz mal einen Konter spielen", forderte Toppmöller und erklärte, was er damit meint: "Der Gegner presst hoch, du kommst aus einer Situation raus und in die Verlagerung rein. Dann musst du einfach mehr Risiko gehen und hinter die Kette spielen." Die Eintracht braucht einfach zu lange, um in die Vertikale zu spielen.

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Die Pressekonferenz nach dem Bundesligaspiel zwischen Eintracht Frankfurt und dem VFL Wolfsburg

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Ball in die Tiefe fehlt

Gegen Wolfsburg war das von Toppmöller angesprochene Problem mehrfach zu beobachten: Die Hessen lösten sich geschickt aus dem Angriffs-Pressing der Wölfe, hatten im Mittelfeld dann viel Platz, spielten aber lieber den sicheren Querpass, als direkt den Weg nach vorne zu suchen. "Da hat das eine oder andere Mal dieser Ball in die Tiefe gefehlt."

Was so ein Ball in die Tiefe bewirken kann, zeigte der ansonsten blasse Farès Chaibi in der 21. Minute. Der Algerier überspielte mit einem schönen Pass gleich drei Gegenspieler, Omar Marmoush legte den Ball blitzschnell mit der Hacke weiter – und schon hatte Ellyes Skhiri den ersehnten Raum im Strafraum. Zwar parierte Koen Casteels den etwas zu schwach geratenen Schuss des Ägypters - die Möglichkeit auf einen Treffer war aber immerhin da.

Hoffen auf den Domino-Effekt

Die Lösung für die Chancenarmut liegt also in der Risikobereitschaft der Hessen. Die Lösung der Abschlussschwäche ist ein Domino-Effekt, hofft zumindest Toppmöller: "Wenn einmal der Knoten bei einem der offensiven Spieler platzt, dann steigt das Selbstbewusstsein und das Selbstverständnis in solchen Situationen. Wir müssen einfach weitermachen – und das werden wir tun."