Oliver Glasner

Wird das Pokalfinale zur nächsten magischen Eintracht-Nacht? Die Aussicht auf ein Happy End hat die zuletzt trübe Stimmung rund um den Club wieder aufgehellt – vorerst jedenfalls. Für Oliver Glasner kam es in Stuttgart zum besonderen Fan-Moment.

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Hier singt Glasner "Im Herzen von Europa" – und macht den Doppel-Diver

Oliver Glasner Diver
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Als Oliver Glasner nach dem Einzug ins DFB-Pokalfinale alleine vor der Frankfurter Fankurve in Stuttgart stand, dürften ihm einige Gedanken durch den Kopf geschwirrt sein. Was war? Was kommt?

Zurück im Hier und Jetzt sang er zusammen mit den Fans die Vereinshymne "Im Herzen von Europa" und führte anschließend den Doppel-Diver auf. Bilder, die man in Frankfurt zwar kennt – die zuletzt wegen der sportlichen Erfolglosigkeit in der Bundesliga und dem Zoff hinter den Kulissen eher in Vergessenheit geraten sind.

Glasners Allianz mit den Anhängern

"Die Fans haben 'Eintracht vom Main' gesungen, da musste ich nochmal rüber, das habe ich einfach aufgesaugt", sagte Glasner über diesen besonderen Moment mit den Fans. Eine Allianz mit den Anhängern nach schwierigen Wochen, Streicheleinheiten für den Trainer in Form von "Oliver-Glasner"-Rufen.

Die Szenen in Stuttgart waren ein Sinnbild der Erleichterung auf beiden Seiten. Die letzten Wochen seien "anstrengend" gewesen, gab Glasner zu. Er sei "wahnsinnig froh über diesen Sieg, diese Willensleistung". Kapitän Sebastian Rode sprach von "Balsam für die Seele".  

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DFB-Pokal-Highlights: VfB Stuttgart - Eintracht Frankfurt

Im Hinterund: Spielszene aus dem Halbfinale in Stuttgart. Im Vordergrund: Die Wappen beider Vereine und der Schriftzug "Highlights"
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Gerade über den Trainer war zuletzt viel spekuliert und geschrieben worden. Dass er die Eintracht trotz bis 2024 laufenden Vertrages im Sommer verlassen könnte. Dass sein Verhältnis zu Teilen der Mannschaft nicht mehr ganz intakt sei. Dass es Meinungsverschiedenheiten zwischen ihm und Sportvorstand Markus Krösche gäbe.

Glasner: "Kann vieles nicht ganz so nachvollziehen"

Der angeblich auch von europäischen Topclubs umworbene Glasner hatte das dementiert und zuletzt mehrfach betont, dass er davon ausgehe, die Frankfurter auch in der kommenden Saison zu trainieren

Nach dem Sieg in Stuttgart verdeutlichte er, wie sehr ihn all diese Diskussionen stören. "Ich kann vieles nicht ganz so nachvollziehen", sagte Glasner. Bis vor zwei Jahren wäre eine Spielzeit wie diese "eine hervorragende Saison für die Eintracht" gewesen. Rang neun in der Liga, Achtelfinale bei der Champions-League-Premiere, Endspiel im DFB-Pokal: Die Frankfurter haben wahrlich schon schlechtere Zeiten erlebt.

Sportliche Durststrecke in den vergangenen Wochen

"Das zeigt wieder, welche Grenzen wir in den letzten zwei Jahren offenbar verschoben haben, weil es jetzt dazu geführt hat, dass unsere Arbeit und meine groß infrage gestellt wurde. Als wäre das alles nicht mehr gut genug für die Eintracht", sagte Glasner und schob hinterher: "Damit kann ich halt oft nichts anfangen."

Nachdem Vorstandssprecher Axel Hellmann die Gerüchte um seinen möglichen Abgang in dieser Woche abgeräumt hat, könnte der Pokal-Coup weitere Kräfte freisetzen. "Extrem wichtig" sei der Sieg gegen den VfB gewesen, sagte Sportvorstand Krösche. "Gerade nach dieser langen Durststrecke und der Kritik, die auch zu Recht da ist und immer noch da sein sollte. Wir sind ja trotzdem nicht zufrieden mit den letzten Wochen." In der Liga haben die Frankfurter seit neun Spielen nicht mehr gewonnen.

Glasner in Frankfurt: Zweites Jahr, zweiter Titel?

Die lange Negativserie habe "am Nervenkostüm gezehrt", gestand Mittelfeldspieler Rode, der beim VfB nur eine Halbzeit durchgehalten hatte. Doch auf ihre Pokal-Qualitäten können sich die Frankfurter weiter verlassen. "In den Nächten mit Flutlicht sind wir scheinbar hellwach", sagte Rode schmunzelnd.

Das zweite Jahr unter Glasner könnte nun am 3. Juni im Finale gegen den Titelverteidiger aus Leipzig mit dem zweiten Titel enden. Die Eintracht wäre dann erneut für die Europa League qualifiziert. "Wir haben eine richtig gute Mannschaft – und Finalspiele können wir“, befand Sportvorstand Krösche.

Krösche: "Kein neuer Sachstand" bei Glasner-Gesprächen

Sollte in der Bundesliga nicht noch eine Aufholjagd gelingen, wäre ein Sieg in Berlin die letzte Chance auf den Einzug in den Europapokal. Und wie geht es dann mit Trainer Glasner weiter? "Ich weiß nicht, warum da diskutiert wird", sagte Krösche, "der Trainer hat Vertrag bis 2024, es hat sich kein neuer Sachstand ergeben." Außer vielleicht, dass nach dem Halbfinalsieg in Stuttgart auch in dieser Saison ein Happy End möglich ist.

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