Oliver Glasner tüftelt an der Aufstellung.

Stellt die Eintracht auf Viererkette um? Welche Rolle nimmt Mario Götze ein? Und kommt die Doppelspitze? Trainer Oliver Glasner besitzt nun viele Optionen - hier kommt eine Einordnung.

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Die gesamte Pressekonferenz mit Oliver Glasner

Oliver Glasner
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Trainer Oliver Glasner hat vor der anstehenden Saison viele Luxusprobleme: Welches System wählt er? Wen bevorzugt er in der Offensive? Wer läuft in der Abwehrkette auf? Viele Anhänger tüfteln schon an möglichen Aufstellungen. Viel kann noch auf dem Transfermarkt passieren, aber zum jetzigen Stand bieten sich einige Optionen:

Variante 1: Das bewährte System (mit Kostic)

In der vergangenen Saison schaffte die Eintracht mit einem 3-4-2-1-System die Sensation und gewann die Europa League. Die Spieler sind an diese Formation gewöhnt und haben sich auch in der vergangenen Saison mit der Dreierkette wohlgefühlt. Allerdings fehlt mit Martin Hinteregger ein Spieler aus dem hinteren Trio - ein neuer Mann müsste sich erst an die Automatismen gewöhnen. Zudem war das System sehr auf Filip Kostic als Schienenspieler auf links ausgerichtet. Der Serbe könnte sehr wahrscheinlich den Verein verlassen, Glasner wollte die Eintracht ohnehin unabhängiger von Kostic machen.

Mögliche Aufstellung:
Trapp -
Toure (Onguene), Tuta, N'Dicka (Smolcic) -
Knauff, Rode, Sow, Kostic -
Lindström, Götze (Kamada) -
Borre (Alario, Muani)

Variante 2: Das System ohne Kostic

Zu Beginn der vergangenen Saison probierte Glasner das 4-2-3-1 aus, mit dem er Wolfsburg in die Champions League geführt hatte. Er gilt als Verfechter der Viererkette. Dies würde vor allem bei einem Abgang von Kostic zum Tragen kommen. Innen würden Tuta und N'Dicka gesetzt sein, auf links könnte wieder die Chance für Christopher Lenz gekommen sein, der nach einem verletzungsgeplagten Jahr nun voll angreifen will. Der offensiv ausgerichtete Ansgar Knauff könnte den Part rechts hinten in der Kette übernehmen. Die Dreierreihe hinter dem Stoßstürmer würde sich am Gegner orientieren: Bei erwartetem Ballbesitz könnten Daichi Kamada, Mario Götze und Rafael Borre zusammen agieren, bei Umschaltspiel aus der Tiefe würden sich die schnellen Randal Kolo Muani und Jesper Lindström anbieten.

Das größte Problem: Knauff, Kamada und Borre würden nicht in ihrer Stammrolle agieren. Der verletzungsbedingte Ausfall von Neuzugang Aurelio Buta schmerzt deshalb. Almamy Touré hat seine Stärken in der Innenverteidigung gezeigt, Timothy Chandler ist nur Ergänzungsspieler. Bei einem Kostic-Abgang muss die Eintracht eigentlich auf dem Transfermarkt tätig werden, weil es weder für Vierer- noch für Dreierkette einen passenden Schienenspieler auf links gibt.

Mögliche Aufstellung:
Trapp -
Knauff, N'Dicka, Tuta, Lenz -
Sow, Rode (Jakic) -
Kamada, Götze (Lindström), Borre -
Alario (Muani)

Variante 3: Die Doppelspitze

Während seiner Zeit in Österreich und zeitweise in Wolfsburg ließ Glasner auch mit einem 4-4-2 beziehunsgweise 4-4-1-1 agieren. Durch das Überangebot in der Offensive erscheint dieses System charmant, könnte die Eintracht doch dann mit zwei Spitzen loslegen: Alario in vorderster Front mit einem "schwimmenden" Neuner dahinter wie Rafael Borre - ein solches Gedankenspiel würde den Stärken der beiden Angreifer gerecht werden. Die zwei offensiven Mittelfeldspieler würden in diesem Fall mehr über die Außen kommen, ein Sechser wie Sow offensiver agieren.

Mögliche Aufstellung:
Trapp -
Knauff, N'Dicka, Tuta, Lenz -
Götze, Sow, Rode (Jakic), Lindström (Muani) -
Borre, Alario

Variante 4: Das mutigste Spiel mit drei Spitzen

Auffallend: Glasner setzte in seinen bisherigen Stationen häufig auf eine Doppel-Sechs (wie im vergangenen Jahr auch). Mit Sow, Jakic und Rode hat die Eintracht zwar drei Kandidaten für die zwei Stellen, aber Letzterer wird immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen. Spekuliert wurde deshalb über einen weiteren Transfer eines defensiven Mittelfeldspielers wie Diego Demme, doch Glasner zeigt sich mit dem aktuellen Personal zufrieden. Bei seinem Heimatklub LASK ließ er auch mal im 3-4-3 spielen, sprich er könnte einen Sechser für ein mutigeres Spiel "opfern". Diese Variante könnte vor allem in Heimspielen gegen tiefstehende Gegner angewandt werden.

Voting

In welchem System soll Eintracht spielen?

Antwort
Ergebnis (%)
Dreierkette (3-4-2-1)
20,1
Viererkette (4-2-3-1)
8,6
Viererkette und Doppelspitze (4-4-2)
40,3
Mutige Variante (z.B. 4-3-3)
31,0

Die Variante mit Sow als einzigem Sechser wäre allerdings sehr riskant, weil dieser offensiver veranlagt ist. Für eine Absicherung würden daher eher Rode oder Jakic in Frage kommen.

Mögliche Aufstellung:
Trapp -
Onguene (Toure), Tuta, N'Dicka (Smolcic) -
Kamada, Rode (Jakic/Sow), Götze, Knauff (Lindström) -
Muani, Alario, Borre