Stürmer beim OFC im Gespräch Wie Torjäger Dahlke Hessen Kassel zum Klassenerhalt ballerte

Der Regionalliga-Klassenerhalt des KSV Hessen Kassel grenzt an ein Wunder. Großen Anteil daran hatte Torjäger Jan Dahlke, seine Tore-Quote ist atemberaubend. Nun ist die nordhessische Lebensversicherung bei Kickers Offenbach im Gespräch.

Jan Dahlke hat bei Hessen Kassel viel Grund zum Jubeln
Jan Dahlke hat bei Hessen Kassel viel Grund zum Jubeln Bild © Imago Images
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Klar, das Wichtigste ist die Mannschaft. Der Zusammenhalt beim KSV Hessen Kassel war ein wichtiger Faktor für den fast wundersamen Regionalliga-Klassenerhalt am vergangenen Wochenende. Und Trainer René Klingbeil, der die Nordhessen im November in fast auswegloser Lage übernahm, hat auch einen Riesenanteil an der Rettung. Doch ohne einen speziellen Spieler wäre es dann doch nicht gegangen: ohne Torjäger Jan Dahlke, der in der Winterpause kam und danach beim KSV den Abstieg wegballerte.

Elf Tore in zehn Liga-Spielen, das ist der Stoff aus dem Erfolge sind. Der gebürtige Bensheimer kam im Winter vom Oberligisten Wormatia Worms, schaute sich in Kassel kurz um und schoss dann alles kurz und klein: Zwei Tore beim 2:1-Sieg gegen Homburg, drei Tore gegen Villingen, zwei Tore gegen Kickers Offenbach und am vergangenen Wochenende beim 2:1-Sieg in Fulda, der letztlich den Klassenerhalt brachte, wieder ein Tor. "Es lief ganz gut bei mir", sagt Dahlke und muss schmunzeln.

Klassenerhalt auf dem Sofa

Ein Riesen-Schritt zum Klassenerhalt war der 2:1-Sieg am vergangenen Samstag in Fulda, rechnerisch war der Abstieg damit aber noch nicht komplett abgewendet. Das passierte am Sonntag auf dem Sofa. "Ich war grad bei meinen Eltern in Zwingenberg bei Darmstadt, hab immer wieder auf den Live-Ticker vom Spiel von Mainz ll in Trier geguckt", sagte Dahlke am Dienstag im Gespräch mit dem hr-sport.

Als dann um 16 Uhr feststand, dass die ebenfalls abstiegsbedrohten Mainzer nur unentschieden gespielt hatten, war klar: Hessen Kassel ist gerettet. "Da haben wir uns in die Mannschaft dann viele Nachrichten übers Handy geschrieben, das war wirklich ein Super-Gefühl." Dass man den Klassenerhalt geschafft habe, sei wirklich eine unfassbare Leistung, wenn man bedenke, wie tief die Nordhessen noch im Winter im Tabellenkeller steckten. An Weihnachten war Kassel noch Vorletzter.

Danach geschah dann ein kleines Wunder, in der Gegenwart ist in Kassel alles in bester Ordnung. Anders sieht es hingegen mit der sportlichen Zukunft und der Zusammensetzung des Kaders aus. Besonders interessant: Was passiert mit Dahlke?

Dahlke ein Kandidat für Kickers Offenbach?

Der Vertrag der nordhessischen Lebensversicherung läuft im Sommer aus. Alle, die im Winter nach Kassel wechselten, also auch Trainer Klingbeil, bekamen nur einen Halbjahres-Vertrag, weil beim KSV natürlich keiner wusste, wo der Verein in der kommenden Saison spielt, in der Regionalliga oder der Oberliga. Das ist nach dem Klassenerhalt nun klar: "Ich kann mir vorstellen, in Kassel zu bleiben", zeigt sich Dahlke gesprächsbereit. Klar ist der Verbleib aber nicht. Denn der 1,94 Meter große Stürmer hat derart auf sich aufmerksam gemacht, dass die Vereine nun Schlange stehen.

Bei seinem Berater habe einige schon angeklopft. Dazu passt, dass die Offenbach-Post Dahlke am Montag mit Kickers Offenbach in Verbindung brachte. Eine große Rolle könnte Trainer Kristjan Glibo spielen, der im Sommer beim OFC übernimmt. Schließlich hat Dahlke unter Trainer Glibo schon zweimal gespielt, drei Jahre beim SV Sandhausen II, danach nahm Glibo Torjäger Dahlke mit zu Wormatia Worms. "Der Kontakt zu Kristjan ist eigentlich nie abgerissen. Wenn Angebote reinkommen, dann schaue ich mir das an", sagte Dahlke am Dienstag.

Dahlke hat in Kassel noch zwei Saison-Ziele

Es ist also unklar, wie es mit Dahlke weitergeht. Doch für diese Saison hat der 27-Jährige noch zwei eindeutige Ziele. Zum einen hat er seit seinem Wechsel im Winter kein einziges Spiel verloren. Bei den zwei Rückrunden-Niederlage von Hessen Kassel fehlte Dahlke, gegen Göppingen wegen einer Gelb-Rot-Sperre, gegen Hoffenheim, weil er sich beim Warmmachen verletzte. "Ich will ohne eigene Niederlage die Saison zu Ende bringen."

Dass hieße dann auch, dass Dahlke sein zweites, noch ausstehendes Ziel auch erreichen würde, nämlich das Hessenpokalfinale am 24. Mai gegen den SV Wehen Wiesbaden zu gewinnen. "Dadurch sich dann für den DFB-Pokal zu qualifizieren, das wäre für uns etwas ganz Großes." Jan Dahlke will mit seinem KSV Hessen Kassel das Maximale erreichen. Was danach im Sommer passiert, lässt der 27-jährige Torjäger ganz entspannt auf sich zukommen.

Quelle: hessenschau.de