Wiesbadener Erfolgs-Serie Richtung Aufstieg?

Der SV Wehen Wiesbaden eilt in der 3. Liga von Erfolg zu Erfolg. Die 2. Liga lockt, auch wenn Trainer Markus Kauczinski zuletzt ordentlich meckerte. Aber da gibt es ja noch den Freiburg-Faktor.

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SV Wehen Wiesbaden gewinnt dankt Hollerbach-Hattrick

Hollerbach schießt den SV Wehen Wiesbaden zum Sieg
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So sauer haben die Spieler des SV Wehen Wiesbaden ihren Trainer lange nicht mehr erlebt. Markus Kauczinski tobte - und dass, obwohl seine Mannen am Wochenende den nächsten Sieg eingefahren hatten. Auf die Palme brachte Kauczinski, dass der SVWW beim 3:2-Erfolg in Bayreuth den Sieg und damit die gute Ausgangsposition im Aufstiegskampf am Ende fast aus den Händen gegeben hätte. "Ich bin echt sauer. Das geht mir auf den Sack", polterte der Wiesbadener Coach bei Magenta Sport. Gemeint war, dass der SVWW in Bayreuth den Dreier nach einer komfortablen 3:0-Führung am Ende mit einem 3:2 so gerade eben noch über die Ziellinie brachte.

Kauczinski weiß: Nochmal so einen Schlendrian wie in Bayreuth sollte man sich in Zukunft nicht mehr leisten. Sonst reißt die die Erfolgsserie schneller, als einem lieb ist. Vielleicht schon am Freitag (19 Uhr) im Heimspiel gegen Abstiegskandidat Erzgebirge Aue: "Wenn wir nicht immer an unser Limit gehen, werden wir bestraft." Doch so weit soll es nicht kommen. Denn der SVWW ist gerade bestens in Schwung: acht Partien ohne Niederlage am Stück, darunter stolze sechs Siege. Damit sind die Wiesbadener die Mannschaft der Stunde im Aufstiegskampf zur 2. Liga.

Der Freiburg-Faktor könnte dem SVWW in die Karten spielen

Der SVWW ist Tabellenzweiter und damit aktuell auf einem direkten Aufstiegslatz. Nur der scheinbar uneinholbare Spitzenreiter SV Elversberg steht mit neun Punkten Vorsprung besser da. In der Tabelle hinter den Wiesbadenern rangiert die zweite Mannschaft des SC Freiburg auf Rang drei, also auf dem Relegationsplatz. Das ist insofern von Vorteil, weil das Drittliga-Team aus Freiburg kein Aufstiegskonkurrent ist, denn als zweite Mannschaft des Bundesligisten SC Freiburg dürfen die "kleinen Freiburger" nicht in die 2. Liga aufsteigen. Freiburg hält Wehen Wiesbaden also praktisch die Aufstiegskonkurrenz vom Leib.

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Hollerbach: Überragendes Gefühl beim Sieg in Bayreuth

Benedict Hollerbach
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Somit hätte der SVWW in der "echten" Tabelle stolze fünf Punkte Vorsprung vor dem 1. FC Saarbrücken, der - bliebe alles so in der Tabelle - am Ende in den Relegationsspielen auf den Drittletzten der 2. Liga träfe. Der Wiesbadener Vorsprung auf einen Tabellenplatz, der nichts mit dem Aufstieg zu tun hat, beträgt aktuell sogar sieben Punkte. Doch noch sind 16 Spieltage bis zum Ende der Saison zu absolvieren. Damit das Team aus Wiesbaden in der Erfolgsspur bleibt, wird Trainer Kauczinsk in der laufenden Trainingswoche den zuletzt ausgemachten Schlendrian noch einmal klar ansprechen.

Knipser-Duo lässt Wiesbaden träumen

Nur wenn die Luft am Freitag für die gesamten 90 Minuten reicht, ist gegen Aue der nächste Sieg möglich. Im Angriffsspiel kann Kauczinski derzeit auf ein echtes Traum-Duo in der Offensive vertrauen. Benedict Hollerbach, der beim Spiel in Bayreuth einen Hattrick schaffte, und Ivan Prtajin kommen jeweils auf zehn Saisontore. Mit etwas mehr Konzentration, Hollerbach und Prtajin könnte der SVWW die Erfolgsgeschichte im Aufstiegskampf am Freitag um ein Kapitel erweitern. Noch sind es 16 mögliche. Oder, wenn es für den SV Wehen Wiesbaden am Ende in die Aufstiegs-Relegationsspiele gehen sollte, 18.

Offensives Traum-Duo: Benedict Hollerbach (li.) und Ivan Prtajin