Frust beim SV Wehen Wiesbaden

Der SV Wehen Wiesbaden lässt gegen die SV Elversberg die letzte Gier vermissen und muss in der Tabelle der 2. Bundesliga nach unten schauen. Jetzt liegt die volle Konzentration aber erst einmal auf dem Pokal-Kracher gegen RB Leipzig.

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SVWW verliert Aufsteiger-Duell

SV Wehen gegen Elversberg
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Der ganz große Zauber ist beim SV Wehen Wiesbaden erst einmal verflogen. Nachdem das Team von Trainer Markus Kauczinski überraschend stark und mit sieben Punkten aus den ersten drei Partien in die Saison gestartet war, sieht die Realität aktuell wieder etwas düsterer aus. Einen Sieg gab es seit vier Spielen nicht mehr, die 0:2-Niederlage gegen Mitaufsteiger SV Elversberg am Samstag ging nach der wohl schwächsten Saison-Leistung absolut in Ordnung.

"Wir waren nicht richtig scharf. Man hatte nicht das Gefühl, dass ein Tor in der Luft liegt", fasste SVWW-Coach Kauczinski die Ernüchterung richtig zusammen. In der Tabelle sind die Wiesbadener inzwischen auf Platz 13 abgerutscht, der Vorsprung auf den Relegationsplatz könnte am Sonntag bis auf einen Zähler zusammenschrumpfen. "Heute steht insgesamt ein Minus davor", so Kauczinski.

Die Tendenz geht nach unten

Nun ist es nicht überraschend, dass ein Liga-Neuling auch mal eine schwächere Phase durchlebt. Dass der SVWW gegen Elversberg die letzte Gier vermissen ließ und bis auf ein paar starke Szenen nach der Halbzeit nie richtig ins Rollen kam, sollte dem SVWW aber zu denken geben. "Wir waren heute tatsächlich in viele Belangen einfach schlechter als der Gegner", gab auch Torwart Florian Stritzel zu. "Wir waren einfach nicht gefährlich genug." Der Blick und die Tendenz gehen erst einmal nach unten.

Ein Blick auf den Terminkalender verdeutlicht aber auch, dass der SVWW diesen Abwärtstrend möglichst schnell stoppen und wieder zur Bestform finden muss. Schon am Mittwoch (20.45 Uhr, live im Ersten) kommt es in der Landeshauptstadt nämlich zum Pokalkracher gegen RB Leipzig. "Wir müssen das Spiel jetzt abhaken und dann in die Englische Woche gehen", gab Stritzel die Marschrichtung vor. Die Wiesbadener Leistungsdelle kommt zur Unzeit, ein guter Auftritt gegen den haushohen Favoriten aus Sachsen könnte hingegen auch schnell wieder Euphorie entfachen.

SVWW muss wieder Feuer entfachen

Klar ist: Wenn alles normal läuft, hat der SVWW gegen den Leipziger Champions-League-Teilnehmer keine Chance. Sollten die Wiesbadener an die rauschhaften Spiele des Saisonauftakts anknüpfen, kann sich so ein Pokal-Fight aber auch schnell verselbstständigen. "Wir freuen uns, jeder ist heiß", betonte Stritzel. "Das ist ein großes Event, wir werden unser Bestes geben und schauen, wofür das reicht."

Eine willkommene Abwechslung zum gerade etwas grauen Liga-Alltag ist das Pokal-Highlight allemal. Der SVWW muss nur die Gier wiederfinden.