Die Bad Wildungen Vipers und die Flames aus Bensheim-Auerbach spielen bislang eine Bundesliga-Saison mit Höhen und Tiefen. Das nun anstehende Derby wird für beide Teams richtungsweisend.

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Vorschau auf das Derby zwischen Bad Wildungen und Bensheim-Auerbach

Sarah Dekker (HSG Bensheim Auerbach) beim Wurf. Sabine Heusdens und Marieke Blase (HSG Bad Wildungen Vipers) versuchen zu stören.
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In Bensheim-Auerbach hat man den Jahreswechsel gut hinbekommen. Zwar haben die Flames, die hiesigen Bundesliga-Handballerinnen, das letzte Pflichtspiel 2022 am 30. Dezember verloren, die Silvester-Laune haben sich die Südhessinnen dadurch aber nicht verderben lassen. "Wir haben gegen Bietigheim ein gutes Spiel gemacht. Aber da kann man einfach nix holen. Das ist so", so Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm im Gespräch mit dem hr-sport.

Gegen den deutschen Meister 2022, den deutschen Pokalsieger 2022, den Super-Cup- und European-League-Gewinner 2022 in Personalunion ist eine Niederlage fest eingeplant. Bietigheim thront auch in dieser Saison wieder ungeschlagen an der Tabellenspitze. "Wir haben uns Selbstvertrauen geholt", sagt Ahlgrimm trotz der 27:32-Niederlage. Gegen Bietigheim sind andere Teams schon sehr, sehr viel schlimmer unter die Räder gekommen.

Bad Wildungen steht "leicht unter Druck"

Genau das ist den Bad Wildungen Vipers kurz vorm Jahreswechsel passiert. Die Nordhessinnen gingen bei Borussia Dortmund 25:42 unter. Es war die bis dato höchste Saisonniederlage, die man bei den Vipers aber bereits abgehakt haben will. "Das Spiel war völlig indiskutabel, aber zum Glück das erste, und hoffentlich das letzte Mal, dass uns diese Saison so etwas passiert", so Trainerin Tessa Bremmer.

Die Saison läuft bei den beiden hessischen Bundesligisten ähnlich: mit Höhen und Tiefen. Beide sind eigentlich ganz gut in die Spielzeit hineingekommen, haben dann aber "einen kleinen Hänger gehabt", wie Ahlgrimm es formuliert. Bensheim-Auerbach ist mit vier Siegen aus zehn Spielen Tabellenachter. Die Vipers belegen mit einem Sieg weniger Platz elf. Bad Wildungen steht "mittlerweile doch wieder leicht unter Druck", gibt Bremmer zu. Im Derby gegen die Flames soll am Samstag (19 Uhr) der Turnaround her.

"Da ist schon immer viel Feuer drin"

Für beide Teams ist das hessische Duell ein wegweisendes Spiel, entsprechend heiß dürfte es auf dem Feld zugehen. "Da ist schon immer viel Feuer drin", weiß Flames-Trainerin Ahlgrimm aus den vergangenen Derby-Jahren zu berichten und ist sich sicher: Rufen die Südhessinnen ihr Potential ab, fahren sie als Siegerinnen zurück nach Auerbach. "Das ist aber manchmal leichter gesagt als getan", gibt Ahlgrimm zu.

Die Vipers werden den Flames das Leben am Samstag nämlich bestimmt schwer machen. Die Gastgeberinnen setzen im Derby vor allem auf den Faktor Zuschauer: "Wir vermissen es unglaublich in unserer vertrauten Ense-Halle zu spielen und deswegen ist es umso wichtiger, dass die Halle voll sein wird", sagt Bremmer.

Wegen einer Grundsanierung der Stammhalle tragen die Nordhessinnen ihre Heimspiele in der kleineren Sporthalle Edertal aus. Geht es nach den Bad Wildungerinnen wird dort am Samstag ordentlich Stimmung herrschen, die sich dann auch auf das Feld überträgt, hofft Bremmer: "Die Emotionen müssen zu jeder Zeit wieder voll präsent sein, da wir damit nicht nur uns hochpushen können, sondern auch dem Gegner zeigen, dass wir uns nicht so schnell geschlagen geben."