Wetzlar stellt neuen Coach vor Trainer Ilic geht mit Anlauf in seine HSG-Mission

Nach dem vorzeitigen Rausschmiss von Frank Carstens übernimmt Momir Ilic bereits im Saison-Endspurt als Trainer der HSG Wetzlar. Der Serbe sieht in seinem Frühstart viele Vorteile, den Schritt nach Mittelhessen macht er auch der Familie zuliebe.

Momir Ilic von der HSG Wetzlar
Momir Ilic soll die HSG Wetzlar wieder fit für die Handball-Bundesliga machen. Bild © Imago Images
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Dieser 6. Mai 2025 wird mit Sicherheit nicht als der Tag der perfekten ersten Schritte in den neuen Job in die Geschichtsbücher eingehen. Der Fehlstart von Friedrich Merz (CDU) in Berlin überlagerte die Nachrichten und machte diesen Dienstag zu einem historischen. Sportliche Neuigkeiten und andere Berufs-Einsteiger gingen da verständlicherweise fast schon komplett unter. Einer von ihnen ist Momir Ilic, seines Zeichens neuer Trainer der HSG Wetzlar.

Ilic kommt früher als gedacht

Der Serbe mit ungarischem Pass, der sich zwischen dem ersten und dem zweiten Bundeskanzler-Wahlgang erstmals in offizieller Mission bei den mittelhessischen Bundesliga-Handballern zeigte, legte in Wetzlar einen klassischen Frühstart hin. Da sein Vorgänger Frank Carstens in der vergangenen Woche vorzeitig entlassen wurde, wurde Ilic, der eigentlich erst im Sommer übernehmen sollte, deutlich früher als geplant bei der HSG vorstellig.

"Die HSG ist ein traditioneller Verein mit einer unglaublichen Atmosphäre", sagte der 43-Jährige, der einst sehr erfolgreich in der Bundesliga für Gummersbach und Kiel spielte, am Rande seiner Vorstellung dem hr-sport. Es sei eine Ehre, dass die Wetzlarer ihm das Vertrauen schenken.

Ilic bringt die Familie mit

Ilic, der zuletzt die Erstliga-Mannschaft Veszprems trainierte und zu zwei ungarischen Meisterschaften führte, ist mit seiner Ehefrau und seinem Sohn vom Plattensee in die Mitte Hessens gezogen. Das private Glück soll bei der Verwirklichung der sportlichen Ziele helfen. "Deutschland ist ein Traumland für uns, wir haben uns hier immer sehr wohl gefühlt. Mein Sohn soll auch auf eine deutsche Schule gehen", so Ilic.

Neben der Akklimatisierung im neuen Umfeld sollen die kommenden Wochen, in denen die HSG Wetzlar noch insgesamt sechs Spiele bestreiten muss, vor allem bei der sportlichen Neuorientierung helfen. Dass Ilic bereits in dieser Spielzeit das Zepter übernimmt, war nicht geplant. Da er jetzt aber nun schon mal da ist, soll das vor allem im Hinblick auf das kommende Jahr helfen. "Wie wir jetzt arbeiten, ist wichtig für die nächste Saison", unterstrich Ilic. "Da kann man sehen, was positiv und negativ läuft. Dann ist der Weg im Sommer offen, etwas zu verändern."

Das Derby steht kzurz bevor

Sein Debüt an der Seitenlinie feiert Ilic in der kommenden Woche im Heimspiel gegen Flensburg (15. Mai), nur vier Tage später wartet mit dem Hessenderby bei der MT Melsungen das nächste Highlight.

Wie Ilic diese beiden Herausforderungen und seine Mission in Wetzlar angehen will? "Mit Ehrlichkeit und Direktheit", so Ilic: "Das sind die wichtigsten Eigenschaften eines Trainers." Noch wird sich natürlich zeigen müssen, wie die sportliche Ehe zwischen Ilic und der HSG funktioniert. Zumindest der Start ist aber geglückt.