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Melsungen reist zur SG Flensburg-Handwitt

Fans der SG Flensburg

Mehr als acht Jahre nach dem letzten und bisher einzigen Sieg gegen die SG Flensburg-Handewitt unternimmt die MT Melsungen wieder einmal einen Versuch, diese Negativserie zu beenden. Ivan Martinovic freut sich auf den Hexenkessel.

Viele Statistiken sind im Sport nichts weiter als schöne oder weniger schöne Zahlenspiele. Die Bilanz der Historie der MT Melsungen gegen die SG Flensburg-Handewitt ist dann aber schon bemerkenswert. Von insgesamt 36 direkten Aufeinandertreffen der beiden Teams in der Handball-Bundesliga konnten die Nordhessen genau ein einziges für sich entscheiden. Das war am 12. September 2015, also vor mehr als acht Jahren. "Flensburg zählt nicht gerade zu unseren Lieblingsgegnern", gab die MT in ihrer offiziellen Spielvorschau zu. Nett ausgedrückt.

Melsungen bereit für die "Hölle Nord"

Die am Freitag (20 Uhr) stattfindende Partie der MT Melsungen an der Grenze zu Dänemark ist also gleich aus mehreren Gründen eine der unangenehmsten Aufgaben der ganzen Saison. Neben der verheerenden Historie, der langen Anreise und der stets aufgestachelten Stimmung in der Flensburger Campushalle kommt in dieser Saison auch noch eine bestechende Form der Hausherren dazu. Die Nordlichter sind zwar etwas holprig in die Saison gestartet, nach zuletzt sechs Siegen in Folge könnten sie mit einem Sieg nun aber sogar an Melsungen vorbeiziehen.

"Flensburg wird brennen, wir wollen den dritten Platz verteidigen. Das wird ein heißer Tanz", blickte MT-Rückraumspieler Ivan Martinovic voraus. Die Atmosphäre in der nicht umsonst als "Hölle Nord" bezeichneten Heimstätte der Flensburger wird dem Anlass angemessen aufgeheizt sein. Das Duell zwischen der SG und der MT ist das Topspiel des Bundesliga-Wochenendes, das Spitzenduo aus Berlin und Magdeburg ist aktuell nur einen Zähler von den Nordhessen entfernt. "Wir freuen uns auf die Kulisse, das pusht uns zusätzlich", so Martinovic.

Flensburg ist klarer Favorit

Neben allerlei Herausforderungen außerhalb des Parketts erwartet die Bartenwetzer aber auch sportlich die berühmte Herkulesaufgabe. Im Tor der Flensburger steht mit Kevin Möller der aktuell wohl beste Schlussmann der Liga, Spielmacher Jim Gottfridsson kommt immer besser in Fahrt, die Qualitäten des in Rüdesheim (Rheingau-Taunus) geborenen Kreisläufers Johannes Golla dürften zudem auch in Nordhessen bekannt sein. "Wir wissen, was auf uns zukommt", so Martinovic. Gerade die Achse Möller-Gottfridsson-Golla könne letztlich den Unterschied ausmachen.

Die MT Melsungen wird in Flensburg einen Sahnetag benötigen, um die über Jahre angewachsene Negativserie gegen den Angstgegner zu beenden. Sollte das gelingen, ist an der Tabellenspitze der Handball-Bundesliga weiter alles möglich.