Nach Final-Four-Pleite MT richtet den Fokus auf das Bundesliga-Topspiel

Nach der Enttäuschung beim EHF-Final-Four in Hamburg hat die MT Melsungen das nächste große Spiel vor der Brust: In Berlin kann eine Vorentscheidung im Kampf um die Meisterschaft fallen. Von Druck wollen die Nordhessen allerdings nichts wissen.

Die Spieler der MT Melsungen nach der Partie gegen Kiel
Die Spieler der MT Melsungen nach der Partie gegen Kiel Bild © Imago Images
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Lichtlein: Ganzer Fokus auf Donnerstag

Carsten Lichtlein
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Nach dem verlorenen DHB-Pokalfinale und der Enttäuschung beim EHF-Final-Four will die MT Melsungen die letzte Titelchance der Saison beim Schopf packen: Am Donnerstag (20 Uhr) steht bei den Füchsen Berlin das vorentscheidende Spiel im Meisterschaftskampf der Handball-Bundesliga auf dem Programm.

Routinier Lichtlein springt im Tor ein

Entsprechend schnell war auf Seiten der Nordhessen dann auch das bittere Europapokal-Wochenende vergessen - gegen Flensburg setzte es im Halbfinale am Samstag eine denkbar knappe 34:35-Niederlage nach Verlängerung, das 31:37 gegen Kiel im Spiel um Platz drei am Sonntag hatte sportlich kaum noch Bedeutung. "Wir haben ein überragendes Halbfinale gespielt, wo es leider nicht gereicht hat", resümierte Timo Kastening am ARD-Mikrofon. "Jetzt machen wir weiter, jetzt wollen wir das Topspiel gegen Berlin gewinnen und zeigen, dass wir einfach eine geile Mannschaft sind, die guten Handball spielen kann."

Ähnlich sah es Carsten Lichtlein. "Der ganze Fokus ist auf Donnerstag", so der Routinier, der nach der Verletzung von Nebojsa Simic reaktiviert wurde und im zarten Handballer-Alter von 44 Jahren den Großteil der Partie gegen Kiel bestritt. "Wir haben viel rotiert. Der Trainer hat gemeint, ich solle ein bisschen mehr spielen als nur zehn Minuten."

Kopf-an-Kopf-Rennen mit Berlin

Und so waren sie in Melsungen am Ende des Final-Four-Turniers in Hamburg froh, dass alle Akteure gesund geblieben waren - und damit fit für das Aufeinandertreffen mit den Füchsen sind. Vier Spieltage vor Schluss haben beide Mannschaften 50 Punkte auf dem Konto, Berlin hat aktuell dank der besseren Torbilanz die Nase vorn und grüßt von ganz oben.

Bei der MT ist dagegen die Sehnsucht nach dem ersten Titel unverändert - auch wenn Kastening das relativierte. "Es ist einfach so, dass ein Titel nicht mal eben vom Baum fällt. Wir wollen die neue Konstanz, die wir über die letzten zwei Jahre gewonnen haben, immer weiter ausbauen und uns oben festigen", sagte er. "Das ist ein langer Weg. Und dann wäre es schön, wenn da mal ein Titel bei rumkommt."

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Kastening: Titel fällt nicht vom Baum

mt melsungen
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Kastening: "Wir haben nichts zu verlieren"

Sollten die Nordhessen in Berlin gewinnen, kann der Meistertitel aber schon jetzt Wirklichkeit werden. "Wir haben nichts zu verlieren. Wenn wir das Spiel offenhalten wird auch Berlin irgendwann anfangen nachzudenken", sagte Kastening voraus. "Wenn eine Mannschaft Druck hat, sind es die Füchse und nicht wir."

Das sah Lichtlein, der dann wieder zurück auf die Bank rücken wird, ähnlich. "Sie werden Gas geben und wir müssen uns natürlich was einfallen lassen gegen das schnelle Tempospiel." Trainer Roberto Garcia Parrondo werde sich schon etwas einfallen lassen, so seine Hoffnung. "Eine gute Abwehr ist auf jeden Fall nötig." In Melsungen wollen sie nach dem verkorksten Final-Four-Wochenende jedenfalls schnell auf andere Gedanken kommen - womöglich sogar auf den Gedanken, sich bald Deutscher Meister nennen zu können.