Olympiasiegerin Laura Nolte

Sie ist eine der bekanntesten deutschen Wintersportler: Olympiasiegerin Laura Nolte. Seit gut einem Jahr wohnt und trainiert die Bob-Pilotin nun in Frankfurt – und das ganz ohne Eiskanal.

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Wintersport in Frankfurt? Bob-Pilotin Laura Nolte im Porträt

Spaziergang am Main in Frankfurt
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Dass in Frankfurt neuerdings auch eine amtierende Olympiasiegerin wohnt, das hätte einem auffallen können, wenn man sich in den Häuserschluchten der Großstadt ein wenig hin und her bewegt. Denn irgendwo parkt er dann, dieser große Sprinter mit seiner pinken Lackierung und dem Lächeln einer jungen Frau. Bobteam Nolte, steht drunter noch geschrieben, und wer sich ein bisschen im Wintersport auskennt, der weiß: Hier fährt goldener Glanz durch Frankfurts Straßen.

Nolte fühlt sich in Frankfurt wohl

Seit gut einem Jahr wohnt Laura Nolte nun am Main, sie hat sich längst eingelebt, fühlt sich wohl in Frankfurt. "Es gibt hier tolle Ecken", sagt sie. "Das hätte ich vorher so nicht gedacht." Eigentlich hatte Nolte nicht vor, ihre Heimat in Westfalen zu verlassen. Weil ihr Trainer aber nach Zürich umzog, musste sie sich nach Alternativen umschauen – und fand sie in Frankfurt.

Bobsportler, das muss man wissen, verbringen den Großteil ihres Trainings nämlich nicht im Eiskanal, sondern im Kraftraum oder auf der Tartanbahn der Leichtathleten. Es geht um Schnellkraft. Und eben die trainiert Nolte nun in der Gruppe von David Correll, zusammen mit einigen Sprintern und ihrer Anschieberin Deborah Levi. Die hatte schon vorher in Frankfurt gewohnt und trainiert. "Sie hat mich hierher gelockt", sagt Nolte.

Die beiden verbindet natürlich in erster Linie ihr sportlicher Erfolg, der überraschende Olympiasieg in der Bahn von Peking im vergangenen Jahr. "Wir konnten das gar nicht richtig begreifen. Das war ein emotionales Chaos", erzählt Nolte. "Wir haben uns gefühlt wie betrunken." Es waren Momente, die zusammengeschweißt haben, Nolte und Levi sitzen nicht nur in einem Bob, sie sind auch Freundinnen, kochen und malen zusammen. Der Umzug nach Frankfurt schient sich gelohnt zu haben. "Sie ist schon eine halbe Frankfurterin", sagt Levi.

Sturz spielt keine Rolle mehr

Im kommenden Winter haben beide wieder viel vor, in Winterberg steht die Heim-WM auf dem Programm. Dass im rasanten Bobsport mit bis zu 150 km/h, aber Glück und Unglück auch verdammt eng zusammenliegen können, hatte Nolte erst vor kurzem erfahren müssen. Bei der Weltmeisterschaft in St. Moritz schnappte sie sich zuerst Gold im Monobob – und stürzte kurz darauf im Zweierbob schwer. "Das sind schwierige Momente. Mein Kopf ist auf dem Eis aufgeschlagen", erzählt sie. "Aber mittlerweile habe ich das abgehakt."

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Weltcup-Auftakt abgesagt

Die Weltcup-Saison der Bob-Pilotinnen und -Piloten startet dieser Tage in Peking. Aufgrund einer zu geringen Zahl an Teilnehmerinnen infolge logistischer Schwierigkeiten wurden die Frauen-Rennen im Monobob und Zweierbob abgesagt. So startet unter anderem Olympiasiegerin Laura Nolte erst Anfang Dezember in die neue Saison.

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Es ist erstaunlich, wie routiniert und abgeklärt die 24-Jährige an den Lenkseilen agiert, schließlich saß sie erst mit 15 zum ersten Mal in einem Bob. Wie so viele in ihrer Sportart begann Nolte als Leichtathletin. Das erklärt auch, warum sich Hessen mittlerweile längst zum Herzstück der Bobszene entwickelt hat.

In Wiesbaden Weltmeisterin Kim Kalicki, in Frankfurt die neue Bobsparte der Eintracht und eben die Trainingsgruppe mit Laura Nolte. Mindestens noch bis 2026, bis zu den nächsten Olympischen Spielen in Italien will Nolte in Frankfurt bleiben. Der pinke Sprinter wird also noch eine ganze Weile durch Frankfurt fahren.

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