Tim Pütz und Miyu Kato klatschen nach einem Punktgewinn ab

Der Frankfurter Tim Pütz hat mit dem Sieg im Mixed Doppel bei den French Open den für sich sportlich größten Erfolg in diesem Jahr eingefahren - und kurz darauf für einen großen menschlichen Moment im Jahr 2023 gesorgt.

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Das aufregende Jahr 2023 von Tennis-Profi Tim Pütz

Tim Pütz und Kevin Krawietz
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Tim Pütz blickt zufrieden und stolz auf 2023 zurück. Es war ein auf vielen Ebenen "sehr schönes, stressiges und tolles Jahr", resümierte der Frankfurter mit einem Grinsen auf den Lippen im Gespräch mit dem hr-sport. Im Privaten deswegen, weil im März seine Tochter zur Welt kam und der Bau des Familienhauses anstand. Rein sportlich gesehen war sein Highlight der Sieg bei den French Open im Juni.

Für den Tennisspieler aus Frankfurt war es der erste Grand-Slam-Titel seiner Karriere. Eingefahren hat Pütz diesen aber nicht mit seinem eigentlichen Doppel-Partner Kevin Krawietz, sondern mit der Japanerin Miyu Kato. Generell entwickelte sich das Turnier am Rande von Paris anders, als der Hesse erwartet hatte.

Erst kennenlernen, dann siegen

Mit Krawietz an seiner Seite war im Viertelfinale des Herren-Doppels bereits Schluss. Pütz hätte nach Hause fliegen können, stattdessen trat er auch im Mixed-Wettbewerb an. Das Problem: Der Frankfurter hatte keine geeignete Partnerin dafür. "Für das Mixed- Doppel liegt ein Blatt rum und dann habe ich mal geschaut, wer da auf diesem Zettel steht - dann stand da die Miyu drauf, die ich gar nicht kannte", erinnerte sich Pütz.

Nach einem kurzen Kennenlernen zwischen der Japanerin und dem Hessen entschieden sie sich, gemeinsam ins Turnier zu gehen - Verständigungsprobleme hin oder her. "Weil sie wirklich schlecht Englisch spricht und mein Japanisch sehr zu wünschen übrig lässt", sagte Pütz mit einem Lachen. Die Ergebnisse sprachen eine andere Sprache: Sieg in den ersten beiden Runden des Mixed-Doppels.

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Tim Pütz über seinen Sieg bei den Frensh Open

Tim Pütz und Miyu Kato küssen ihren Pokal
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Disqualifikation für Kato

Dann passierte es: Kato war parallel noch im Damen-Doppel des Turniers dabei und wurde dort disqualifiziert, weil sie im Spiel ein Ballmädchen traf. Ohne Absicht beteuerte die Japanerin unter Tränen. Dennoch blieb die Turnierleitung hart und nahm sie aus dem Wettbewerb, aber an der Seite von Tim Pütz durfte sie im Mixed-Doppel noch weiterspielen.

"Ich hab gedacht, ich kann sie nicht trösten, aber wäre doch ganz gut, wenn wir ein Spiel gewinnen", so Pütz. Und das gelang eindrucksvoll: Die beiden gewannen nicht nur ein Spiel, sondern das komplette Turnier.

Pütz sorgt für großen menschlichen Moment

In der anschließenden Siegerehrung sorgte der Frankfurter für einen großen menschlichen Moment. Trotz des größten Erfolgs seiner bisherigen Tennis-Karriere mit dem ersten Grand-Slam-Titel richtete er seine ersten Worte an Kato. "Ich hab mich gefreut, dass das so ein positives Ende genommen hat, weil sie so aufgelöst war. Das war wichtiger, als ob wir das Mixed gewinnen - das ist nur ein Tennisspiel", begründete Pütz seine große Geste am Jahresende. Der Sieg im Doppel bei den French Open - sportlich als auch menschlich herausragend.

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