Sebastian Vettel

Nach den Tests der Formel 1 in Bahrain steht ein Pilot im Mittelpunkt, der gar nicht mehr da ist. Könnte Sebastian Vettel wirklich ein Kurz-Comeback geben? Zumindest für den Saisonauftakt ist das keine Option mehr.

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Sebastian Vettel: eine außerordentliche Karriere

Sebastian Vettel sitzt in der Medienrunde und beantwortet Fragen der Journalisten vor seinem letzten Rennen.
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Genau darauf hatte Sebastian Vettel sich gefreut, ganz ausdrücklich: Während die Formel 1 schon wieder anrollt, hat der Heppenheimer endlich Zeit für die Familie. Nach 16 Jahren im Cockpit ist Vettel im Ruhestand angekommen, musste nicht nach Bahrain reisen, keine Testkilometer für die neue Saison abspulen. Die Königsklasse allerdings kommt irgendwie nicht so richtig los von ihrem viermaligen Weltmeister.

Im glitzernd erleuchteten Fahrerlager in der Wüste machte dieses Gerücht ziemlich rasant die Runde: Der 35 Jahre alte Südhesse könnte nur drei Monate nach seinem Rücktritt ein Comeback geben. Am Samstagabend fachte Aston Martins Teamchef Mike Krack die Sache noch ein wenig an, am Sonntag erst schloss das Team zumindest eines aus: Beim Saisonauftakt in Bahrain am kommenden Sonntag wird Vettel nicht im Cockpit sitzen. So richtig erledigt ist das Thema damit aber noch nicht.

Lance Stroll fällt aus

Anlass für die ganzen Spekulationen um ein Comeback ist eine Verletzung des Stammpiloten Lance Stroll. Vettels ehemaliger Teamkollege hatte einen Fahrradunfall, wie lange er ausfällt, ist unklar. Am kommenden Wochenende würde ihn der etatmäßige Ersatz Felipe Drugovich ersetzen, das immerhin teilte Aston Martin am Sonntag doch noch mit. Für das zweite Saisonrennen in Saudi-Arabien (19. März) scheint die Frage aber erneut offen.

"In erster Linie wollen wir Lance wieder im Auto haben", sagte Krack, "und dann müssen wir weitersehen. Erstmal kommt Bahrain, danach erst sprechen wir über Dschidda." Krack sagte am Samstagabend überhaupt so einiges.

Keine Bestätigung, aber auch kein Dementi

Ja, er habe zuletzt "ein paar Mal" mit Vettel telefoniert, "das hatten wir auch schon letztes Jahr und das werden wir auch in Zukunft weiter haben". Und hat Vettel Interesse an einer Rückkehr? "Das werde ich ihnen nicht sagen", meinte Krack.

Das war keine Bestätigung, aber eben auch kein Dementi, und es genügte: Die Vettel-Frage wurde nach den dreitägigen Tests immer größer. Das hat allerdings viel mit der nebulösen Kommunikation seines Ex-Teams zu tun. Denn wann genau Stroll seinen Unfall hatte und wie schwer er verletzt ist, darüber schweigt Aston Martin. Spekuliert wird über schwerere Verletzungen an den Handgelenken.

Mit solchen wäre auch ein Einsatz in drei Wochen in Saudi-Arabien schwer vorstellbar. Auch und gerade um dieses Rennen drehen sich die Spekulationen der vergangenen Tage, denn Vettel hätte bis dahin noch Zeit für Vorbereitungen im Simulator.

Die Wünsche Vettels respektieren

Für das Team scheint die Idee mit dem prominenten Ersatzmann durchaus sinnvoll. Aston Martin wirkt überraschend stark, sowohl auf eine schnelle Runde als auch bei der Rennsimulation. Um dies früh in der Saison zu nutzen, wäre ein erfahrenes Duo aus Fernando Alonso und Vettel keine schlechte Option.

Dennoch wirkt alles eher wie der Wunsch des Teams - nicht wie der, des Ex-Fahrers. "Man darf eines nicht vergessen", sagte Krack noch, Vettel habe "einen sehr, sehr gründlichen Plan für seinen Rücktritt im Kopf. Und ich denke, das ist etwas, das man respektieren muss. Warten wir also ab, was passiert."