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FTC Palmengarten muss gegen "unmenschlichen Kader" ran

Pedro Cachin vom FTC Palmengarten

Trotz zwei Niederlagen hintereinander darf der FTC Palmengarten kurz vor Saisonende auf den Klassenerhalt hoffen. Dabei sind die Frankfurter aber auch auf die Hilfe eines direkten Konkurrenten angewiesen.

Die Saison in der Tennis-Bundesliga hatte so vielversprechend angefangen für den FTC Palmengarten: Drei Remis, eine Niederlage, ein Sieg - so lautete die Bilanz des Aufsteigers aus Frankfurt nach den ersten fünf Spieltagen. Das Saisonziel Klassenerhalt schien da schon fast erreicht.

Vergangene Woche folgten allerdings zwei Niederlagen nacheinander, gegen Gladbach und Aachen mussten sich die Hessen mit 2:4 und 1:5 geschlagen geben. Besonders die Niederlage gegen Gladbach wurmt FTC-Geschäftsführer Jürgen Hackauff immer noch. "Es war so knapp", sagt er im Gespräch mit dem hr-sport. "Jetzt sind die Karten neu gemischt."

Will heißen: Mit Rang 8 in der Tabelle liegt der FTC nur vier Punkte vor Neuss auf einem Abstiegsplatz. Gewinnt der Club aus Nordrhein-Westfalen seine beiden letzten Spiele, liegt er gleichauf mit Frankfurt. Und auf die wartet im letzten Spiel ausgerechnet der Tabellenführer: Am Freitag geht es gegen den TC Bredeney.

Am letzten Spieltag wartet der Tabellenführer

Die Deutsche Meisterschaft sei Bredeney schon jetzt nicht mehr zu nehmen, prognostiziert Hackauff. Die Essener hätten einen "unmenschlichen Kader": Unter anderem haben sie Jan-Lennard Struff, aktuell die Nummer 25 der Welt, und Philipp Kohlschreiber, der im vergangenen Jahr seine Profi-Karriere beendet hat, in ihren Reihen.

"Wir sind ein bisschen aufgeschmissen, weil wir am letzten Spieltag spielfrei haben und nicht mehr eingreifen können", so Hackauff. Man müsse deshalb auch darauf hoffen, dass Neuss, die sowohl am Freitag als auch am Sonntag antreten, nicht gewinnt. Aber auch der direkte Konkurrent muss noch gegen die "unmenschlichen" Essener ran.

Verletzungspech und Dopingsperre schwächen Team

Hackauff hofft, dass sich der FTC noch retten und in der nächsten Bundesliga-Saison zeigen kann, was unter besseren Umständen - mit weniger Verletzungspech - möglich ist. Schließlich waren in dieser Saison fünf Spieler ausgefallen, darunter einige Stammspieler.

Auch auf den vermeintlichen Heilsbringer Mikael Ymer konnten die Hessen nicht zählen: Weil der Schwede dreimal nicht zum Dopingtest erschienen war, wurde der derzeit 82. der Weltrangliste vom internationalen Sportsgerichtshof CAS für 18 Monate gesperrt.

Das Bild zeigt Tennisspieler Mikael Ymer, der den Blick nach unten richtet.

Die genauen Hintergründe kenne er auch nicht, sagt Hackauff. Die Sperre sei noch vor Ymers erstem Einsatz beim FTC ausgesprochen worden. "Da kann man nur vermuten." Sollten die Frankfurter die Klasse halten, wolle er für die nächste Saison noch "den einen oder anderen Spieler" holen. "Da sind wir gerade schon auf Tour", kündigt der FTC-Geschäftsführer an.