Der VC Wiesbaden jubelt nach dem Sieg gegen PAOK

Die Volleyballerinnen des VC Wiesbaden stehen zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte im Halbfinale des Challenge Cup. Dort hoffen die Hessinnen auf die Unterstützung ihrer Fans. Und müssen eine Serie der italienischen Dominanz brechen.

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Pauline Bietau bedankt sich für die Unterstützung

Pauline Bietau am Ball für den VC Wiesbaden
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Auch einen Tag nach dem historischen Erfolg im Challenge Cup können es die VCW-Spielerinnen kaum glauben. "Wir sind unfassbar glücklich", sagte Zuspielerin Pauline Bietau dem hr-sport. Zurecht, denn der VC Wiesbaden hatte am Mittwochabend nichts Geringeres als das erste internationale Halbfinale der Vereinsgeschichte erreicht. Und das auf eindrucksvolle Art und Weise. Die Hessinnen schlugen den griechischen Gegner AC PAOK Thessaloniki in Hin- und Rückspiel jeweils mit 3:0 nach Sätzen.  

Taktische Kniffe und Fans sind Erfolgsfaktoren  

Das klingt eindeutig, trotzdem war der Weg zum großen Jubel hart: Denn, wer Historisches erreichen kann, der hat auch viel zu verlieren. Da können die Arme schonmal schwer werden. Und danach sah es im Rückspiel gestern tatsächlich kurz aus: Der VC Wiesbaden startete nervös in den ersten Satz, ganz so, als erdrücke sie die Last des möglichen Triumphs.  

Trainer Benedikt Frank bemerkte das, nahm früh zwei Auszeiten, stellte um. Mit Erfolg: Seine Mannschaft zitterte sich doch noch zum Sieg im ersten Satz (25:23). Der Teilerfolg gab den Hessinnen offensichtlich Sicherheit, der zweite Satz lief deutlich besser. Am Ende stand es 25:22. Durch den 3:0-Hinspielsieg in Griechenland reichte das zum Weiterkommen, die Spielerinnen durften feiern. Für das Team "ein unfassbar cooles Spiel", wie Bietau im Nachhinein beschrieb.  

Den dritten Satz konnte der VC Wiesbaden dann ganz ohne Druck genießen, gewann mit zweiter Reihe 25:22. Und bedankten sich danach bei den 2.100 Fans in der ausverkauften Halle am Platz der Deutschen Einheit. Die waren mit ihrer "grandiosen Unterstützung" von den Rängen für Bietau nämlich auch ein Schlüssel zum Einzug in das Halbfinale.  

VCW gegen die italienische Übermacht  

Dort ist der VCW trotzdem klarer Außenseiter. Denn der italienische Gegner Igor Gorgonzola Novara verfügt über deutlich mehr internationale Erfahrung, hat vor einigen Jahren sogar die noch hochklassigere Champions League gewonnen (2018/19). Dazu kommt, dass italienische Teams den Challenge Cup der Frauen ohnehin dominieren: Die Hälfte der insgesamt 22 Titel ging nach Italien, darunter auch die beiden letzten.  

Diese Serie muss der VC Wiesbaden also brechen, wenn man ins Finale einziehen möchte. Wie das gelingen soll? Mit einer guten Ausgangslage aus dem Hinspiel in Novara, westlich von Mailand (31. Januar), und "wieder ganz vielen" Fans, die das Team im Rückspiel (7. Februar) in Wiesbaden nach vorne pushen. So stellt sich das jedenfalls Zuspielerin Bietau vor.