Menschen steigen in einen Bus an einer Haltestelle in Kassel.

RMV und NVV führen ab Januar Rabatt-Abos für Einzelfahrten im Bus- und Bahnverkehr ein. Der Fahrgastverband Pro Bahn sieht darin sinnvolle Alternativen zum angekündigten 49-Euro-Ticket. Doch nicht für jeden lohnt sich das Angebot.

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NVV führt Sparcard ein

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Sowohl der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) als auch der Nordhessische Verkehrsverbund (NVV) bieten ab Januar eine Rabattkarte für den Nahverkehr an, wie die Verkehrsverbünde am Mittwoch mitteilten. Sie richtet sich vor allem an Menschen, die keine Monatskarte haben und gelegentlich mit Bus oder Bahn fahren.

So funktioniert die NVV-SparCard

Die NVV-SparCard wird als Abonnement für neun Euro im Monat angeboten. Während des Abos können sich Kunden dann Einzelfahrkarten zum halben Preis kaufen. Das Abo kann ab Januar jeden Tag starten, läuft dann aber für mindestens sechs Monate.

Die Rabattkarte ist jeweils nur für eine Person gültig, kann also nicht an Freunde oder Verwandte weitergegeben werden. Bestellbar ist die SparCard auf der Internetseite des NVV.

So funktioniert der RMV-SparPass

Der RMV-SparPass kostet zehn Euro im Monat. Damit können Einzel- und Tageskarten 30 Tage lang 25 Prozent günstiger gekauft werden.

Es gibt keine Kündigungsfristen, und die Karte kann flexibel an Freunde und Verwandte weitergegeben werden. Genutzt werden kann sie mit der RMV-App oder dem eTicket. Details werden auf der RMV-Internetseite erklärt.

Alternative zum 49-Euro-Ticket

Beide Karten funktionieren nach dem Bahncard-Prinzip, angepasst an den Nahverkehr, wie NVV und RMV erläuterten. Damit wollen die Verkehrsunternehmen Gelegenheitsfahrern eine Alternative zum 49-Euro-Ticket bieten.

Das 49-Euro-Ticket soll im kommenden Jahr angeboten werden. Für 49 Euro im Monat kann dann bundesweit der Nah- und Regionalverkehr genutzt werden.

NVV: Hürde für ÖPNV-Nutzung gesenkt

NVV-Geschäftsführer Steffen Müller sieht mit der NVV-SparCard gute Chancen, mehr Kunden für den öffentlichen Nahverkehr zu begeistern: "Die Hürde, zukünftig Bus und Bahn zu nutzen, haben wir durch diesen einfachen Tarif deutlich gesenkt."

Das RMV-Angebot richtet sich laut Geschäftsführer Knut Ringat weniger an Menschen, die täglich auf den Nahverkehr angewiesen sind, sondern "an all jene, die öfter mit Bus und Bahn unterwegs sind, aber nicht oft genug, dass eine Zeitkarte sich rechnet".

Fahrgastverband: Sinnvolle Ergänzung zum 49-Euro-Ticket

Bernd Rohrmann vom Fahrgastverband Pro Bahn sieht die angekündigten Rabattkarten im RMV und NVV als sinnvolle Ergänzung zum 49-Euro-Ticket:

"Besonders für Menschen, die eher wenig mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, ist das eine gute Nachricht. Da das Ticket keine Dauerpendler anspricht, wird es dadurch aber keine großen Zuwächse beim Nahverkehr geben."

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